Der Verein „Bücher & mehr“ hilft Bibliotheken

Mehr Bücher für München

Während der Stadtrat das Angebot der Münchner Büchereien zurückschraubt, kämpfen die Bürger für mehr Bücher. Der Münchner Verein „Bücher & mehr“ will die Kürzungen in den städtischen Büchereien nicht hinnehmen.

„Wir wollen in erster Linie viel Geld zusammen bekommen, um den 24 Stadtteilbibliotheken, der Monacensia, Bücherbussen und Bücherdiensten für Senioren und Altersheimen unter die Arme greifen zu können“, erklärt Gründungsmitglied Nikolaus Gradl das Vereinskonzept. Gradl ist zwar selbst SPD-Stadtrat, aber die literarischen Sparmaßnahmen seiner Partei wollte er nicht mittragen.

Gebracht haben die Diskussionen im Stadtrat allerdings nichts, entsprechend sieht er jetzt bürgerliches Engagement gefordert: „Vor allem dezentralen Einrichtungen wollen wir über finanzielle Engpässe hinweg helfen, wir wollen neue Regale kaufen oder neue Bücher anschaffen.“

Entwickelt hat sich der Verein, dem der Journalist Ulrich Chaussy vorsteht, aus der Initiative des „Bücherbegehrens“ - im September 2003 knapp gescheitert - und der „Münchner Bürgerschaft zur Förderung der Münchner Stadtbibliothek“. „Wir wollten trotz des verlorenen Begehrens weiter an der Sache arbeiten“, so Gradl. 1.000 Mitglieder sollen bis Ende des Jahres zusammen kommen. „Wir zählen auf die Münchner, denen die Bibliothek in ihrer Nachbarschaft am Herzen liegt.“

Im Jahresbeitrag von 40 Euro ist bereits der Benutzerausweis für die Münchner Stadtbibliotheken enthalten, der 15 Euro pro Jahr kostet. Zudem bekommen die Mitglieder einmal pro Monat einen Newsletter mit Hintergrund-Geschichten zur Monacensia oder Informationen zu Bibliotheken anderer Städte.

Weiter sollen den Mitgliedern exklusive Führungen geboten werden, etwa durch das Magazin des Gasteigs. „Wenn sich die Mitgliederzahl entsprechend entwickelt, wollen wir auch eine eigene Zeitung herausgeben, die über die neuesten Entwicklungen der Stadtteilbibliotheken informiert“, verrät Gradl. „Natürlich haben wir noch viel mehr Ideen, die aber erst im Lauf der Zeit spruchreif werden.“ Die erste Veranstaltung von „Bücher & mehr“ findet am 29. April um 20 Uhr statt: Bestsellerautorin Tanja Kinkel liest dann in der Stadtteilbibliothek Ramersdorf. Weitere Informationen zum Verein finden sich im Internet unter www.buecher-und-mehr.org. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 21.04.2005
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