Nährstoff für den Rechtsextremismus

Obergiesing · Feindbild Islam

Obergiesing · Im Anton-Fingerle-Bildungszentrum, Schlierseestraße 47, 81539 München, findet am Donnerstag, den 14. April, um 19 Uhr, im Rahmen der Deutsch-Türkischen-Kulturwochen 2005 die Veranstaltung »Feindbild Islam« statt.

Mit der Veranstaltung machen das BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie die deutsch-türkische Freundschaftsförderung auf folgendes Problem aufmerksam: Lassen die Gewalttaten gegen Ausländer, antiislamische Ressentiments, zweifellos vorhandene Vorurteile, Aggressionen und ausländerfeindliche Parolen, wie zuletzt im Wahlkampf, den Schluss zu, dass es in Deutschland ein tiefsitzendes und nachhaltiges »Feindbild Islam« gibt? Haben sich in Deutschland nach dem 11. September ein immer stärker wirksam werdender Rassismus und aggressive Ausländerfeindlichkeit entwickelt?

Unterstützt die undifferenzierte Argumentation mit dem »Feindbild Islam« die Aktivitäten und Argumentationen des Rechtsextremismus? Wie gehen die Muslime und die deutsche Gesellschaft mit Rassismus und Ausländerfeindlichkeit um? Wie behindert die Rede vom Feindbild die vielfältigen Bemühungen, den Muslimen die Integration zu erleichtern? Auch in Deutschland wachsen die Zweifel an der Toleranz des Islam.

Es zeichnet sich ab, dass die bisherigen Auseinandersetzungen mit dem religiösen und politisch fundamentalistischen Islam einerseits und Rassismus sowie Fremdenfeindlichkeit in der Zivilgesellschaft andererseits nicht ausreichen. Wie und in welcher Form soll diese Auseinandersetzung vertieft und verbreitet werden? Welche Voraussetzungen und Bedingungen müssen beachtet werden? Welchen Beitrag können Politik und die Parteien leisten.

Es diskutieren: Ute Vogt, MdB, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Dr. Günther Beckstein, MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern, Hüseyin Baraner, Unternehmer, Prof. Dr. Lothar Bily, Kath. Stiftungsfachhochschule Benediktbeuern und Prof. Dr. Hakki Keskin, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde.

Artikel vom 13.04.2005
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