brustkrebs-muenchen e.V. im SaniPlus Gesundheitsforum

Umfassende Hilfe für Brustkrebs-Patientinnen

Renate Haidinger ist die Gründerin des Vereins krebs-muenchen e.V.

Renate Haidinger ist die Gründerin des Vereins krebs-muenchen e.V.

In Deutschland erkranken jährlich 50.000 Frauen an Brustkrebs, 19.000 davon sterben. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen und modernen Verfahren der Früherkennung könnten diese Zahlen verringert werden.

Im April 2003 hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) ein Programm für ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes Mammographie-Screening in Bayern (BMS) eingeführt, das sich an alle Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren richtet. Alle zwei Jahre wird ihnen eine Mammografie als Früherkennungs-Untersuchung von der Krankenkasse bezahlt.

Trotzdem besteht noch hoher Informationsbedarf bei Frauen. Wie erkenne ich, ob ich Brustkrebs habe, was kann ich zur Vorbeugung tun, was passiert, wenn der Arzt einen Knoten in meiner Brust findet? Hilfe bietet bei solchen Fragen der Verein brustkrebs-muenchen e.V., dessen Gründerin und Vorsitzende, Renate Haidinger, wir zu dem Thema befragt haben.

Frau Haidinger, Sie haben im Dezember 2001 den Verein brustkrebs-muenchen e.V. gegründet. Wie kam es dazu? Ich bin selbst von der Krankheit betroffen. Die Diagnose wurde bei mir im Dezember 2000 gestellt. Trotz erfolgreicher Operation, gelungenem Brustaufbau durch Herrn Dr. Bauernfeind und wunderbarer Betreuung in der Frauenklinik Großhadern hatte ich das Gefühl, dass man das bestehende Angebot für Frauen mit Brustkrebs noch erweitern müsste, dass man politisch mitarbeiten und selbst Verbesserungsvorschläge einbringen könnte. Mit Hilfe von Herrn Professor Hepp und PD Dr. Michael Untch, meiner betreuenden Ärztinnen und Ärzte, habe ich dann den Verein gegründet.

Was macht der Verein brustkrebs-muenchen? Wir bieten zum einen regelmäßige Sprechstunden im Klinikum Großhadern und im Krankenhaus Rechts der Isar an, wo wir betroffene Frauen z.B. zu verschiedenen OP-Verfahren beraten. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit schon vor der Operation eine Chemo-Therapie zu machen, dann kann unter Umständen die Brust erhalten bleiben.

Jeden zweiten Montag im Monat findet ab 18 Uhr ein Treffen im Unionsbräu in der Einsteinstraße statt. Wir bieten verschiedene Kurse, z.B. Tanz- und Kunsttherapie oder Ernährungsberatung. Über eine Telefonhotline sind wir montags von 11 bis 12 und dienstags von 17 bis 18 Uhr immer erreichbar.

Außerdem fordern wir auf politischer Ebene eine hohe Qualität in der Früherkennung, Diagnose, Behandlung und Nachsorge. Ich fahre zu allen Ärztekongressen auf der ganzen Welt, um mich über neueste Verfahren zu informieren.

Wo hat der Verein seinen Sitz? In der Frauenklinik Großhadern, aber seit 15. Januar haben wir eine Kontaktstelle im SaniPlus-Gesundheitszentrum gleich neben dem pep, wo uns SaniPlus dankenswerterweise kostenlos ein Büro zur Verfügung stellt. Dort finden auch die meisten Kurse und Angebote statt. Ab 6. April ist hier ein Treffen junger, betroffener Mütter mit ihren Kindern geplant, jeden zweiten Donnerstag im Monat um 18 Uhr trifft sich eine offene Krebsgruppe, es gibt eine Kochgruppe und eine Gruppe, die von einer Psychotherapeutin geleitet wird. Dadurch, dass wir hier keine Miete zahlen müssen, können die frei gewordenen Gelder in diese Angebote fließen.

Muss man Mitglied in ihrem Verein sein, um die Angebote nutzen zu können? Nicht unbedingt. Der Verein zählt derzeit etwa 250 Mitglieder, aber wir betreuen 850 Frauen. Natürlich ist es hilfreich für uns, wenn wir mit festen Geldern kalkulieren können. Der Jahresbeitrag für Mitglieder kostet 12,50 Euro.

Was sind ihre Ziele für die Zukunft? Unser größtes Ziel ist es, ein Nachsorgezentrum aufzubauen. Wer eine so schwere Krankheit wie Brustkrebs hat muss sein ganzes Leben verändern. Eine gesunde Ernährung und sich selbst Gutes tun gehören zu den wichtigsten Dingen, um wieder genesen zu können. Am 6. und 7. Mai bieten wir z.B. einen Wochenendworkshop ´Tanztherapie“ an. Ab Mai soll es zusätzlich Feldenkraisgruppen geben. Wir wollen einfach mehr Treffpunkte schaffen, wo sich die Frauen untereinander austauschen und nette Stunden verbringen können.

Wieviele Mitarbeiter haben Sie, Frau Haidinger? Zur Zeit sind wir nur drei Frauen, aber es haben sich inzwischen noch drei weitere gemeldet, die uns unterstützen möchten. Für diese Ziele, aber auch für unabhängige Forschung haben wir den bundesweiten Verein Brustkrebs Deutschland e.V. (www. dbkh.de) im letzten Jahr gegründet. Durch ihn konnten wir eine Reihe großer Firmen als Sponsoren gewinnen. Frau Haidinger, vielen Dank für das Gespräch.

Kontaktadresse brustkrebs-muenchen e.V.: SaniPlus Gesundheitszentrum beim PEP, Charles-de-Gaulle-Str. 6, 81737 München, e-mail: info@brustkrebs-muenchen. de www.brustkrebs-muenchen.de Öffnungszeiten: Mo 10-12 Uhr, Di 16-18 Uhr, Mi 16-18 Uhr und Do 10-12 Uhr Telefonhotline: Mo 11-12 und Di 17-18 Uhr 089/60190923 Konto: Kreissparkasse München, KtoNr. 100 75 273, BLZ: 702 501 50

Artikel vom 11.04.2005
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