Schwabinger Verein hilft russischen Waisenkindern und sucht noch Mitstreiter

Schwabing · Projekt Anna gibt Zukunft

Anna (6) lebt jetzt bei ihren Adoptiveltern Juliane und Wolfgang Staltmaier und ihrem Stiefbruder Moritz Staltmaier (12, re.).     Fotos: Privat

Anna (6) lebt jetzt bei ihren Adoptiveltern Juliane und Wolfgang Staltmaier und ihrem Stiefbruder Moritz Staltmaier (12, re.). Fotos: Privat

Schwabing · Man kann reden – oder anpacken; jammern – oder helfen. Juliane und Wolfgang Staltmaier aus Schwabing haben sich dazu entschlossen zu helfen. Sie haben ein Kind aus einem Waisenhaus in Novostrojevo bei Kaliningrad (Russland) adoptiert. »Ein Kind konnten wir adoptieren, viele andere mussten wir zurücklassen« – mit diesen Worten beschreiben sie ihre schwierige Situation und vor allem kann man sich ausmalen, dass die Lebensumstände in dem Waisenhaus für deutsche Verhältnisse katastrophal sind.

Doch der Gedanke, der Drang, auch vielen anderen Kindern zu helfen, ließ die Staltmaiers nicht los. Dieser Gedanke war die Triebfeder für die Gründung des Vereins »Projekt Anna« im letzten Herbst, benannt nach ihrer heute sechsjährigen Tochter aus Kaliningrad.

Der Verein will helfen, denn es fehlt den Kindern am Nötigsten. Zwar seien »Nahrung und Heizung kein Problem«, erzählt Wolfgang Staltmaier, der mit seiner Frau das Waisenhaus mehrmals besucht hat, doch Kleidung, Spielgeräte und andere wichtige pädagogische Elemente fehlen dringend. An eine schulische oder berufliche Ausbildung ist da gar nicht zu denken. Den Kindern wird die Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben versagt, weil das Waisenhaus es sich nicht leisten kann. Hier will »Projekt Anna«, dessen Vorsitzende Juliane Staltmaier ist, einhaken. »Als erstes soll ein stabiler Zaun um das Grundstück errichtet werden«, so Staltmaier, denn: Es gibt ein erhebliches Sicherheitsproblem.

Was nutzt der schönste Spielplatz auf dem Grundstück, wenn die Einzelteile nach und nach geklaut werden. Und der Spielplatz ist das nächste Projekt.

Dabei arbeitet der Verein »Projekt Anna« eng mit der Direktorin des Waisenhauses, Elena Gubina, mit dem deutschen Generalkonsul in Kaliningrad, Dr. Cornelius Sommer, und mit einem zuverlässigen Übersetzer aus Starnberg zusammen.

Ziel ist es nicht, als reicher Gönner aus dem Westen aufzutreten und den Kindern alles zu schenken, was sie brauchen. Ziel ist es, den Kindern eine Perspektive für die Zukunft zu geben. Die Spendenmittel werden vor Ort investiert –»So hat auch die dortige Wirtschaft was davon«, sagt Staltmaier – und die Investitionen durch regelmäßige Besuche kontrolliert.

Wer sich für die Arbeit von Projekt Anna interessiert, bekommt Infos unter Telefon 38 38 07 66 oder unter www.projekt-anna.de. cr

Artikel vom 07.04.2005
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