Olympiaturm für Werbeaktion an den Hauptsponsor vermietet

Olympiapark · SpitzensportRiesenflasche zur WM

Flasche voll: So soll der Olympiaturm ab April 2006 aussehen. Einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM will so auf sich aufmerksam machen.	Foto: Archiv

Flasche voll: So soll der Olympiaturm ab April 2006 aussehen. Einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM will so auf sich aufmerksam machen. Foto: Archiv

Olympiapark · Spitzensport und Sponsoring gehören einfach zusammen. Und so haben sich Sportfreunde längst an Werbe-Einblendungen im Fernsehen, wechselnde Banden-Reklame und gewiefte Promotionaktionen gewöhnt. Was sich die Veranstalter der FIFA-Fußball-WM 2006 jetzt ausgedacht haben, schlägt alles bisher da Gewesene. Einer Mitteilung des Organisationskomitees (OK) der Fußball-WM zufolge, soll der Olympiaturm für die Dauer des Turniers als Werbefläche herhalten.

Ein internationaler Getränkehersteller und zugleich einer der Hauptsponsoren des Sport-Highlights, hat sich das markante Münchner Wahrzeichen für seine begleitende Kampagne ausgesucht.

Dabei verfolgen die Initiatoren heere Ziele, wie OK-Pressesprecher Frank Kessler auf Anfrage erklärt: »Der Sponsor will mit dieser Aktion weg von der Einweg-Getränke-Dose, auf seine Getränkeflaschen aufmerksam machen.« Entsprechend soll der Turm bereits von April bis Oktober aussehen, wie eine Sport-Drink-Flasche. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München findet die Idee »eine beeindruckende Initiative«, so Sprecher Uwe Zehner.

Die Kosten für die geplanten Umbauarbeiten in Höhe von rund 870.000 Euro, übernehme zu drei Vierteln der Hauptsponsor, der Rest würde aus dem Werbebudget der FIFA dazugeschustert, so Zehner. »Wir sind also um eine Attraktion reicher, ohne einen Cent dafür zu bezahlen.« Deswegen sei der Olympiaturm für die Dauer der Aktion auch nur zu einem symbolischen Preis von einem Euro pro Monat vermietet.

Inspiriert worden seien die Initiatoren der Werbeaktion nach Angaben des OK von dem weltbekannten Verhüllungs-Künstler Christo. Der eingepackte Reichstag in Berlin, verhangene Bäume im Central Park New York – »München reiht sich damit ein in die elitäre Reihe von Weltmetropolen mit verhüllten Objekten«, freut sich Kessler für die Stadt.

In der Planung lehnen sich die Organisatoren auch konkret an Christos bisherige Projekte an. Die »neue« Fassade des Olympiaturms werde demnach mit einem »grobmaschigen Stahlskelett« ummantelt, »damit die Illusion auch wetterfest ist«, so Kessler.

Über diese Stahlkonstruktion wird dann ein spezielles Polypropylen-Gewebe gespannt, das bereits 1995 den Reichstag verhüllte. Die Arbeiten für den Umbau sollen bereits Freitag, 1. April, beginnen.

Flasche leer! Leser in den April geschickt

Denkbar wär’s schon, aber den Olympiaturm verhüllen will derzeit wirklich niemand. Die Geschichte um die »beeindruckende Initiative« einer überdimensionalen Getränkeflasche, die den Olympiaturm verhüllt, ist diesmal von der Redaktion ausnahmsweise frei erfunden. Auch die genannten Pressesprecher und deren Aussagen entspringen allein der Fantasie des Autors. April, April! gf

Artikel vom 01.04.2005
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