Trotz knapper Niederlage gegen Leipzig vorn dabei

Bereit für die Play Offs

Mit Feuer auf dem Eis: Burman, von Schilcher und Co. F: fil

Mit Feuer auf dem Eis: Burman, von Schilcher und Co. F: fil

Von wegen Erfolgsfans: Der EHC München hat sein letztes Meisterrunden-Heimspiel am Sonntag gegen die Blue Lions Leipzig zwar nach Penalty-Schießen mit 3:4 verloren, und damit auch die Tabellenführung an Dresden abgegeben. Trotzdem wurde die Mannschaft von der Nordkurve gefeiert. Seit der Entlassung von Schorsch Kink als Trainer der ersten Mannschaft hat sich einiges getan beim Oberligisten mit Aufstiegsambitionen.

Nicht nur, dass mit Gary Prior ein Teamchef an der Bande steht, der normalerweise höherklassige Teams trainiert und man dies den Spielern inzwischen durchaus ansieht. Nein, auch Fans und Mannschaft sind wieder zusammengerückt. War es während der Vorrunde noch relativ normal, dass die Mannschaft trotz Sieg von den eigenen Fans auch mal ausgepfiffen, oder zumindest kaum unterstützt wurde, gleicht die Nordkurve seit der Kink-Entlassung immer öfter einem Tollhaus. „Selten war mir eine Niederlage so egal“, drückte es ein Fan im offiziellen Internetforum aus. Die Denkweise ist durchaus berechtigt. Denn das Heimspiel gegen die Leipziger, mit deren Anhang die Nordkurve seit einigen Wochen eine Fanfreundschaft verbindet, hatte alles, was Eishockey so faszinierend macht: Sehenswerte Spielzüge, einige schöne Tore, harte Checks, krasse Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns, einige Rangeleien unter den Spielern, brüllende Trainer und Spannung bis zum Schluss. Schluss heißt in diesem Fall: Nach 60 Minuten Netto-Spielzeit, fünf Minuten Verlängerung und 16 Penalties. Nur mit Pech also hat der EHC dieses erste Heimspiel gegen Leipzig verloren, dabei sah es eigentlich zunächst gar nicht danach aus, als ob es zu einem Penalty-Schießen kommt. Zu überlegen und souverän nämlich hatten die Münchner das Spiel begonnen. So überlegen, dass ein Leipziger Anhänger auf der Haupttribüne schon nach fünf Minuten laut feststellte: „Lange geht das nicht mehr gut!“ Und tatsächlich gelang dem entfesselt aufspielenden EHC-Kapitän, Fabian von Schilcher, in der 14. Minute das verdiente 1:0. Auch im zweiten Drittel zunächst das gleiche Bild: München drückte, fuhr seine Checks zu Ende und machte mit vier Sturmreihen gehörig Druck. Alles sah nach einer sicheren Kiste aus. Bis, ja bis sich wieder einmal ein Mann in den Vordergrund spielte, der eigentlich unauffällig bleiben sollte: Mitte des zweiten Drittels begann die „Breiter-Zeit“. Jener Schiedsrichter Breiter nämlich, der vor einiger Zeit schon Ex-Trainer Kink auf die Tribüne schickte, weil dieser ihn angeblich „Penner“ genannt hatte, setzte seinen persönlichen Feldzug gegen den EHC München fort. Zumindest wirkte das so: da wurden Münchner in die Kühlbox geschickt, für regelkonforme Checks und andere zweifelhafte Vergehen und Leipziger durften weiterspielen, trotz regelwidriger Checks. Plötzlich spiele München nur noch mit drei Mann und die Sachsen konnten ausgleichen, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert der Nordkurve ausgleichen. Dem Ausgleich folgte das 1:2, bald das 1:3. Doch im letzten Drittel kamen die Münchner mit Wut im Bauch zurück. Von Schilcher und der immer besser in Form kommende Tim Leahy sorgten nach einer tollen Aufholjagd für das 3:3-Unentschieden. Damit hat der EHC nun die Chance auf den ersten Tabellenplatz der Meisterrunde gewahrt. Am Dienstag gegen Klostersee müssen die Münchner gewinnen. Dann würde der Erzfeind Rosenheim im Play-Off-Viertelfinale auf die Münchner warten. Filippo Cataldo

Artikel vom 22.03.2005
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