Schülerunternehmen weist zehn Prozent Rendite aus

Nymphenburg · Erfolgsgeschichte auf Zeit

Die Herstellung von Seife erfordert eine Menge Fingerspitzengefühl. Foto: Privat

Nymphenburg · Im Oktober des vergangenen Jahres gründeten elf Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe neun und zehn der Maria-Ward-Schule in Nymphenburg das Schülerunternehmen »Mary Sense«.

Unterstützung finden die jungen Managerinnen beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, das nun schon zum elften Mal das Projekt »Junior« durchführt, ein europaweiter Wettbewerb, bei dem Jugendliche ab der neunten Jahrgangsstufe die Chance bekommen, Wirtschaft hautnah zu erleben und ihre Geschäftsidee unter unternehmerischen Gesichtspunkten in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft zu realisieren.

»Mary Sense« hat sich für die Produktion und die Vermarktung einer eigenen Kosmetik-Kollektion (»Experience – Beauty isn’t a human question«) entschieden. In den Chemie-Übungen produzieren die Schülerinnen Seifen in verschiedenen Farben und passenden Düften, für die Anfertigung unterschiedlicher Duschlotionen engagierten sie zur Gewährleistung einwandfreier Qualität eine professionelle Parfümerie.

Am 11. Dezember erfolgte der Verkaufsstart auf dem Weihnachtsbasar der eigenen Schule. Es war ein großer Erfolg, was auch die Aktionäre, die am Anfang des Schuljahres eine der 90 Aktien zu zehn Euro zeichneten, positiv bemerkten: Bislang erzielte Mary Sense Umsätze weit über tausend Euro, sodass am Ende des Schuljahres, wenn das Schülerunternehmen wieder aufgelöst wird, eine kräftige Dividende für die Anteilseigner winkt.

Neue Verkaufsaktionen einer frischen Frühlingskollektion (Maiglöckchen-Duftseifen und eine Pfirsich-Duschlotion) starteten auf der Junior-Messe in Regensburg am 2. März, am Tag der offenen Tür der Maria-Ward-Schule am 12. März und demnächst auch zum Muttertag.

Die Mitarbeiterinnen von Mary Sense sind in verschiedene Abteilungen aufgeteilt: Die Fäden der Technik, Marketing, Finanzen/Verwaltung laufen bei der Vorstandsvorsitzenden Susanne Ebmeyer zusammen. Trotz dieser klaren Unternehmensstruktur wird Flexibilität erwartet, sodass alle in den heißen Phasen vor großen Aktionen anpacken müssen, wie zum Beispiel bei der Massenproduktion von Seifen oder der Vorbereitung der ersten Hauptversammlung, die am 1. Februar stattfand.

Dort stellten die jungen Managerinnen ihre bisherige Geschäftstätigkeit vor und zogen Zwischenbilanz: Nach rund drei Monaten weist die Investition in Mary Sense Aktien einen Wertzuwachs von über zehn Prozent aus. Auf die Frage, warum die Teilnehmerinnen bei dem Schülerunternehmen mitmachen, antworten die meisten, sie wollen Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln und haben Spaß an Projekten und Engagement jenseits des Unterrichtsalltags.

Den Mitarbeitern aus Finanzen und Verwaltung ist es zudem wichtig, durch dieses Projekt die Buchführung auch in der Praxis zu lernen und somit besser auf den sie erwartenden Arbeitsalltag vorbereitet zu sein. Dazu gehört natürlich auch ein angemessener Internet-Auftritt. Unter www.mary-sense.de gibt es weitere Informationen über diese »Erfolgsgeschichte auf Zeit«.

Artikel vom 17.03.2005
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