Volles Haus bei der diesjährigen Bürgerversammlung in Berg am Laim

Berg am Laim · Griechen-Schule: Planungen auf Eis

Berg am Laim · Wie immer, wenn in Berg am Laim Anfang des Jahres die Bürger zur traditionellen Versammlung in die ESV-Halle gerufen werden, war auch vergangenen Dienstag, 8. März, der Saal voll.

Bezirksausschuss-Vorsitzender Josef Koch begann seinen ausführlichen Jahresbericht über Gutes und Schlechtes in Berg am Laim zunächst mit der Forderung an die Bürgerinnen und Bürger, nicht immer nur wehzuklagen, sondern erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren.

Immer wieder werde etwa über Raser in Wohnvierteln und oft genug auch vor Kindergärten und Schulen geklagt, bei polizeilichen Kontrollen ergäbe sich dann meistens, dass es sich um Anwohner bzw. Eltern handle, die es besonders eilig haben, ihre Kinder abzuliefern. Mehr miteinander und untereinander mache oft ein behördliches Eingreifen überflüssig. Auch beim »Lieblingsthema« des Berg am Laimer Vorsitzenden, dem Hundekot, appellierte er an den Bürgersinn, und traf damit auch den Nerv mancher anwesender Hundebesitzer.

Eine forderte eigenes Aufsichtspersonal, um »drastische Geldstrafen« zu kassieren, wenn Hundebesitzer die Haufen ihrer Lieblinge liegen lassen. Damit Hundebesitzer aber die Haufen auch entsorgen können, wollte eine andere Hundebesitzerin sichergestellt haben, dass es ausreichend Papierkörbe in den Parks gibt. Zwei Anträge, die später von der Bürgerversammlung mit großen Mehrheiten angenommen wurden.

Josef Koch wies aber auch darauf hin, dass in Berg am Laim viel für Kinder geschehe. Die Versorgung mit Kindergärten sei optimal und der BA sei dahinter her, dies auch für die Zukunft sicherzustellen. Keineswegs optimal sei die Versorgung bei Horten und Krippen, wie die langen Wartelisten zeigen. Die besorgte Frage einer Mutter, ob ein Hort geschlossen habe, schreckte denn auch den Vertreter des Schulreferates auf: dies sei ihm unbekannt, er werde dem sofort nachgehen. Leidiges Dauerthema seit Jahren ist die griechische Schule.

Stand der Dinge ist, so Koch, dass der notwendige Vertrag zwischen dem griechischen Staat und der´Stadt München seitens des griechischen Staates bisher nicht unterschrieben worden sei. Aus diesem Grund sind derzeit alle weiteren Vorgänge auf Eis gelegt, auch die letzte öffentliche Anhörung, bei der Bürgerinnen und Bürger nochmals die Gelegenheit haben werden, Bedenken vorzubringen, die von Amts wegen geprüft werden müssen. Anlass für einen Bürgerantrag, dass die Stadt doch gefälligst nach einem besseren Grundstück schauen möge, denn weder Größe des Grundstücks noch die verkehrliche Lage wären für dieses Projekt am jetzigen Standort geeignet.

Dafür stimmten auch die anwesenden Berg am Laimer mit sehr großer Mehrheit. (Das deckt sich im Übrigen mit einem bereits gefassten Beschluss des BA). Erfolg war dem Bürgerantrag beschieden, der eine ausdrückliche Busverbindung zwischen dem Bezirk Bogenhausen und Berg am Laim forderte. In der Bürgersprechstunde unmittelbar vor der Versammlung hatte der Bürger dies dem Vertreter der MVG bereits vorgetragen, und so wartete der noch in der Sitzung mit einem eigenen Vorschlag auf. Bisher sei dieses auch aus Sicht der MVG wünschenswerte Vorhaben an der Tatsache gescheitert, dass ein Bus – durch die S-Bahn-Unterführung geführt – keine Möglichkeit der Wende hatte. Jetzt hatte der MVG-Vertreter den großen Platz vor dem Eisenbahn-(und ESV-)Gelände als Möglichkeit entdeckt.

Eigene Anschauung verhalf auch einem anderen Antrag zumindest zu einer wohlwollenden Prüfung: der Vertreter des KVR hatte auf seiner Radlfahrt zur Versammlung selbst in der Hans-Jakob-Straße den LKW-Schleichverkehr und die permanente Geschwindigkeitsübertretung erlebt, so dass er dem Bürgerwunsch, Kindern den Weg zum Spielplatz mittels Zebrastreifen zu vereinfachen, positiv gegenüberstand – obwohl kein Zebrastreifen in einer 30-km-Zone möglich sei.

Artikel vom 16.03.2005
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