Lateinamerikanische Filmtage in der Stadtbibliothek

Haidhausen · Film und Literatur vereint

Haidhausen · Lateinamerikanische Filmtage finden vom 5. bis 13. März im Vortragssaal der Stadtbibliothek Am Gasteig statt. Literatur im Film – Lateinamerikas Filmregisseure haben eine enge Verbundenheit mit der Literatur. Umgekehrt wagen die großen Schriftsteller immer wieder Grenzüberschreitungen in Richtung Film.

Sie schreiben oft für und über das Kino. Der bekannteste unter ihnen ist der Nobelpreisträger Gabriel Garcia Márquez (1928). Brigitte Kleines Film »Jenseits von Macondo« (8. März) führt an die Orte und zu den Menschen, die Márquez den Stoff für seine Geschichten liefern, und Fernando Birri erzählt die Geschichte von dem »alten Herrn mit den enormen Flügeln«, »Un senor muy viejo con unas alas enormes« (5./11. März).

Der argentinische Regisseur Tristán Bauer hat sich in den 90er-Jahren literarischen Themen zugewandt. Er drehte das poetische Porträt »Cortázar« (5./13. März) über den argentinischen Schriftsteller Julio Cortázar und nahm den 100. Geburtstag von Jorge Luis Borges zum Anlass, um mit dem Film »Los libros y la noche« (9./12. März) den vielfältigen Kosmos dieses literarischen Genies zu erschließen.

Juan Carlos Rulfo, Sohn des bekannten mexikanischen Autors Juan Rulfo (1918), dokumentiert in seinem Film »Del olvido al nome acuerdo« (6./10. März) die Ursprünge der eigenen Familie und die Orte, die für den Roman Pedro Paramo inspirierend waren.

»Infierno inolvidable« (7. März) von Luis Alberto Sánchez erzählt vom Einfluss, den der bekannte kolumbianische Schriftsteller Àlvaro Mutis (1923) auf Garcia Márquez hatte, von der Schaffung der fiktiven Figur »Maqroll el gaviero« und Márquez’ Bezug zu Kolumbien und anderen Aufenthaltsorten seines Lebens.

Die Romane bekannter lateinamerikanischer Autoren dienten als Vorlage für verschiedenste Filme. »Sudeste« (7. März) von Heraldo Conti (Argentinien), »tierra del fuego« (11./13. März) von Francisco Coloane und »Coronacion« (6./10. März) von José Donoso (Chile), »La espera« (9./13. März) von Henry Trujillo (Uruguay), »Barroco« (6./8. März) von Alejo Carpentier und »Pantaleon y las visitadoras« (5:712. März) von Mario Vargas Llosa (Peru).

Nirgends sonst sind die Beziehungen zwischen Film und Literatur so eng wie auf dem südamerikanischen Kontinent. Die Lateinamerikanischen Filmtage 2005 bieten spannende Begegnungen mit den verfilmten Romanen großer Schriftsteller, bewegende Porträts und ideenreiche Experimente zwischen Dokumentarfilm und Fiktion.

Artikel vom 02.03.2005
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