Haidhauser mokierten sich bei Bürgerversammlung über schmuddelige Plätze

Haidhausen · Mehr positive Atmosphäre

Zwei Anträge bei der Bürgerversammlung für Haidhausen vergangene Woche hatten eine etwas veränderte Gestaltung des Wiener Platzes zum Thema: Gewünscht werden etwa mehr Sitzgelegenheiten.	Foto: ms

Zwei Anträge bei der Bürgerversammlung für Haidhausen vergangene Woche hatten eine etwas veränderte Gestaltung des Wiener Platzes zum Thema: Gewünscht werden etwa mehr Sitzgelegenheiten. Foto: ms

Haidhausen · Bei den klirrenden Temperaturen derzeit kann man es sich schwer vorstellen, wie das ist, sich im T-Shirt von den wärmenden Strahlen der Frühjahrssonne kitzeln zu lassen und etwa vor einem Glas Latte Maccicato sitzend das Treiben auf der Straße zu beobachten.

Die Freiluftsaison wohl schon im Hinterkopf, mokierten sich bei der diesjährigen Bürgerversammlung für Haidhausen am vergangenen Donnerstag im Saal des Hofbräukellers etliche der 120 anwesenden Bewohner über ihrer Ansicht nach schmuddelige Plätze im Stadtteil.

Besonders rund um den Pariser Platz sei es gefährlich, weil nachts zu dunkel und unübersichtlich. Alarmiert zeigten sich einige Bürger auch von Berichten über angeblich herumliegende Spritzen von Rauschgiftsüchtigen. Haidhausen aber »als Drogensumpf« hinzustellen, das »sei maßlos übertrieben«, meinte Adelheid Dietz-Will, Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5).

Ein wenig Entwarnung konnte der anwesende Vertreter vom Baureferat, Abteilung Gartenbau, Gottfried Hofmann, geben: »Wir haben zwar ein paar Spritzen gefunden, aber auch nicht mehr wie an anderen öffentlichen Plätzen üblich. »Von einer bedenklichen Häufung kann man also nicht sprechen.« Weniger attraktiv für Drogensüchtige oder ähnliche Klientel werde der Ort möglicherweise, wenn demnächst im Frühjahr ein Zaun auf dem Pariser Platz gebaut wird, um Wiesenflächen von Hundehäuferl freizuhalten, glaubt Hofmann.

Pariser Platz oder andere Problemorte im Stadtteil – »Man muss etwa tun«, so die einhellige Meinung. An einer Lösung wird bereits gearbeitet: Zweimal im Jahr gebe es bereits einen Runden Tisch zum Pariser Platz mit Vertretern des BA, der Verwaltung und auch Streetworkern, berichtet Dietz-Will.

»Hart durchgreifen« und etwa den Pariser Platz unter die Grünanlagensatzung fallen zu lassen, um von der Polizei Platzverweise gegen »unliebsame Personen« aussprechen zu können, dagegen sprach sich aber die überwiegende Mehrheit der anwesenden Haidhauser aus. Vertreiben sei nicht die Lösung, das Problem verlagere sich dadurch nur, wie eben geschehen, vom Orleans-, zum Weißenburger- bis eben zum Pariser Platz. Und irgendwann tummelten sich die so genannten »Stammsteher« dann eben am Wiener Platz«, meinte Dietz-Will etwas sarkastisch.

Für den forderten gleich zwei weitgehend ähnliche Anträge, der eine von Volker Mehlert und der andere von diversen Standlbetreibern, mehr Atmosphäre: unter anderem mit mehr Sitzgelegenheiten, Blumenkübeln, regelmäßigen Veranstaltungen wie Platzkonzerten, Freischankflächen und einem absoluten Halteverbot im Bereich Sckell-/Grütznerstraße zur Sicherheit vor allem für Kinder. Die Haidhauser stimmten dafür. Den Platz zudem für Radlfahrer zu sperren und zu einer Art kleinem Viktualienmarkt zu machen mit einer magnetischen Ausstrahlung für München-Touristen, wie der weltbekannte Delikatessenmarkt in der Altstadt, wie die Standlbetreiber forderten, lehnten die Bürger aber ab. M. S.

Artikel vom 01.03.2005
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