Was wird aus der Münchner Freiheit? Die Tram kommt, der Rest ist offen

Schwabing · Bitte ein Gesamtkonzept!

Die Tram kommt zur Münchner Freiheit. Für die Haltestelle an der Leopoldstraße gibt es bereits Vorschläge, wie der Rest des Platzes gestaltet werden soll, steht jedoch noch in den Sternen. Im Moment ist er jedenfalls wenig bürgerfreundlich.	Fotos: Archiv

Die Tram kommt zur Münchner Freiheit. Für die Haltestelle an der Leopoldstraße gibt es bereits Vorschläge, wie der Rest des Platzes gestaltet werden soll, steht jedoch noch in den Sternen. Im Moment ist er jedenfalls wenig bürgerfreundlich. Fotos: Archiv

Schwabing · Der Schwabinger Ortsverein der Grünen fordert die Stadt auf, endlich in die Gänge zu kommen. Es geht um ein Gesamtkonzept für die zukünftige Planung der Münchner Freiheit, das zwar viel diskutiert, aber nicht – wie es im Sinne der Schwabinger wäre – ausgearbeitet wird.

»Das Konzept ist zwingend notwendig, denn es kann nicht immer nur stückweise geplant werden«, klagt Stefan Boes von den Schwabinger Grünen. »Das Planfeststellungsverfahren betrifft nur die Tramtrasse, aber nicht die Münchner Freiheit selbst«, so Boes, der auch Mitglied des oberbayerischen Bezirkstages ist.

Warum es hängt, weiß Boes selbst nicht. »Es gibt einige tolle Vorschläge von Studenten und auch wir haben viele Ideen.« So soll beispielsweise die Leitplanke an der Ungererstraße entfernt werden oder ein fußgänger-freundlicher Weg zum Englischen Garten geschaffen werden. Das Problem der stückweisen Planung kennt auch der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA12), Werner Lederer-Piloty (SPD): »Wir haben uns da von der Stadt ein wenig weichkochen lassen, denn wir wollten schon vor dem Beschluss zur Tram auch die Münchner Freiheit gestaltet haben.« Nun wartet man auf die Entscheidung der Regierung von Oberbayern. »Wenn die grünes Licht für die Tram gibt, können auch wir planen«.

Doch nicht nur das ausstehende Votum der Regierung lässt den BA momentan in der Planung zögern: »Wir lassen gerade prüfen, ob man die Ungererstraße komplett von der Leopoldstraße abtrennen kann, um die Verkehrsbelastung zu verringern, doch so eine Prüfung dauert. Immerhin wäre das eine enorme Umstellung für den Straßenverkehr«. Doch auch die Münchner Freiheit selbst gefällt Lederer-Piloty überhaupt nicht: »Sie stellt keinen echten Platz dar, sondern scheint eher wie ein Provisorium durch den U-Bahnbau. Unter einem Platz stelle ich mir eher eine Piazza wie in Italien vor«, schmunzelt er.

Das sieht auch Boes so, denn auch er fordert, dass die Münchner Freiheit ein Mittelpunkt zwischen Alt-Schwabing und Schwabing-West werden soll. Doch er wartet auch auf die weitere Planung des BA, der einen Bürgerabend veranstalten soll, bei dem die Schwabinger ihre Vorschläge einbringen können. »Wir planen ja schon seit längerem einen Workshop, bei dem neben den Bürgern auch Stadtplaner dabei sein sollen«, so Lederer-Piloty. »Ich erwarte, dass er im Herbst stattfindet. Mit dem Bau der Tram-Trasse wird erst im Frühjahr 2006 begonnen«. K. Schubert

Artikel vom 17.02.2005
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