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Erneute Schlappe für die Befürworter einer Straßenbahn durch den Englischen Garten
Tram auf dem Abstellgleis
Bogenhausen · In der vergangenen Woche haben sich noch SPD und Grüne im Bezirksausschuss Bogenhausen für den Bau der Trambahnlinie durch den Englischen Garten ausgesprochen.
Die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss hatte gegen dieses Verkehrsprojekt gestimmt. Bei einem Termin im Finanzministerium nutzten der Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Zimmermann und der Münchner Stadtrat Robert Brannekämper, die Gelegenheit um mit dem Hausherren des Englischen Gartens, dem Bayerischen Finanzminister Prof. Dr. Kurz Faltlhauser, die aktuelle Situation zu besprechen. Besonders gravierend seien die Auswirkungen auf das Park- und Gartendenkmal Englischer Garten. Die Gleise schränken die Benutzbarkeit der Straße für Radfahrer, Inlineskater und Rollstuhlfahrer erheblich ein. Deshalb plane die Stadt eine Verbreiterung der Straße von derzeit 7,0 m auf 9,85 m.
»Durch die Straßenverbreiterung für die geplante Trambahntrasse wird eine gewaltige Schneise in den Englischen Garten geschlagen!« beklagt Stadtrat Robert Brannekämper. Der Englische Garten dient den Bewohnern der angrenzenden dichtbesiedelten Stadtteile bevorzugt als Erholungsgelände. Die Trambahntrasse kreuze viele Fußwege, deshalb werde die Querung der Straßenbahntrasse für die Besucher, besonders für Kinder und ältere Menschen, in Zukunft viel gefährlicher, so der Arzt und Stimmkreisabgeordnete von Bogenhausen Dr. med. Thomas Zimmermann. »Der Englische Garten, einer der ersten »Bürgerparks« in Europa und eines der bedeutendsten Gartendenkmäler wird durch die Aufstellung von ca. 50 Fahrleitungs- und Beleuchtungsmasten mit einer Höhe von bis zu 12 Meter massiv beschädigt« so der Bayerische Staatsminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser. Die Idee, die Straßenbahn durch eine Nordtangente nach Bogenhausen zu führen existiert schon seit 1901.
Aber alle städtischen Vorstöße den sog. Lückenschluss durch den Englischen Garten zu realisieren, scheiterten bisher am Widerstand der Münchner Bevölkerung.
Im Artikel 141 der Bayerischen Verfassung heißt es: »Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts haben die Aufgabe, Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur, sowie der Landschaft zu schützen und zu pflegen. Š« »Wir wissen auch welche große städtebauliche und künstlerische Bedeutung der Englische Garten hat und wie sehr die Münchner ihre »Grüne Lunge« schätzen« stellen Thomas Zimmermann und Robert Brannekämper übereinstimmend fest. »Da uns die Unversehrtheit des Englischen Gartens wichtig ist, werden wir der geplanten Trasse niemals zustimmen. Wir bleiben bei unserer ablehnenden Haltung und werden den seit 100 Jahren bestehenden, erfolgreichen Widerstand der Münchner Bürger gegen dieses Projekt weiter fortsetzen!» betont der Bayerische Finanzminister Prof. Kurt Faltlhauser. N. F.
Artikel vom 29.11.2000Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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