Rollstuhlfahrer seit zwei Wochen vermisst: Polizei vermutet Verbrechen

Wer hat Zötzls Konto leergeräumt?

Vermisst: Bernd Zötzl. Er ist 1,80 cm groß, trägt Prothesen.	Foto:  Polizei

Vermisst: Bernd Zötzl. Er ist 1,80 cm groß, trägt Prothesen. Foto: Polizei

Berg am Laim · Seit 14. Dezember wird ein 45-jähriger Rollstuhlfahrer vermisst – die Polizei schließt mittlerweile ein Verbrechen nicht mehr aus. Deshalb sucht sie nun Zeugen, die Angaben zu seiner Person und seinem Umfeld machen können.

Der verschwundene Bernd Zötzl, ein ehemaliger Kraftfahrer, dem nach einem Unfall beide Unterschenkel amputiert worden waren, ist auf den Rollstuhl angewiesen. Der 45-Jährige gilt als sehr zuverlässig und bewohnte ein Einzelzimmer in einem Haus für Behinderte.

Die Zukunftsaussichten sahen gut aus. Er freute sich auf eine Wohnung in Steinebach am Wörthsee, die er am Mittwoch, 15. Dezember besichtigen wollte. Die Fahrt dorthin hatte er mit der S-Bahn für den Vormittag des 15. Dezember geplant. Aus Sicht der Polizei liegen keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, dass Zötzl Suizid begangen haben könnte.

Die Ermittlungen der Vermisstenstelle ergaben bislang, dass am Laptop im Zimmer des Mannes letztmals am 14. Dezember gearbeitet wurde.

Gut eine Stunde später, um 21.40 Uhr, wurden an einem Geldautomaten in der Lehrer-Wirth-Straße 2 mit der Scheckkarte des Vermissten 500 Euro abgehoben, fünf Stunden später an einem Geldautomaten in der Kreillerstraße 64. Um 2.30 Uhr morgens war abermals ein Betrag von 500 Euro abgehoben worden. Damit war das Konto leergeräumt. Wer in der Nacht von 14. Dezember auf 15. Dezember in Trudering, Riem oder Berg am Laim etwas beobachtet hat, sollte das an die Mordkommission, Tel. 2910-0, die Vermisstenstelle, Tel. 55172-0 oder jede andere Polizeidienststelle melden.

Artikel vom 28.12.2004
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