EHC verliert knapp gegen Riessersee

Die zwei Gesichter des EHC München

25 Spiele hat der EHC München in dieser Saison bisher bestritten. 25 Spiele, in denen die von Coach Georg Kink betreute Mannschaft oft zwei Gesichter gezeigt hat

Meist siegreichen und erfolgreichen Heimspielen folgten oft Niederlagen in der Fremde. Fünf von Sieben »glatten« Niederlagen, also bereits nach regulärer Spielzeit entschiedene Partien, wurden auswärts kassiert. Zwei Punkte, also einen Sieg in der Verlängerung oder nach einem Penalty-Schießen, konnten die EHC-Spieler auswärts noch nie erzielen. Und weil vor allem zu Beginn der Saison den Münchnern in der Fremde oftmals keine ansehnlichen Spielzüge gelingen wollten, regte sich bei den Fans schnell Unmut. Immer weniger Münchner begleiteten ihren EHC zu Auswärtsspielen. In den letzten Spielen traten die EHC-Spieler allerdings spürbar mit einer anderen Einstellung an. Zwar wurden immer noch Spiele verloren, doch oft unglücklich und oft auch wegen fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen. Beim Weihnachtsspiel gegen Riessersee am zweiten Weihnachtsfeiertag wollten die Spieler Wiedergutmachung leisten. Vor allem für das verpatzte letzte Heimspiel gegen Heilbronn, das mit 2:5 verloren wurde. Und vor den rund 400 mitgereisten Münchner Fans boten die Kink-Jungs auch eine sehr ansehnliche Leistung: Viele Chancen, schöne Spielzüge und eine stabile Abwehr, die vom jüngsten Neuzugang Chris Gustafson gut organisiert wurde. Doch am Ende standen sie wieder mit fast leeren Händen da - das Spiel ging verloren. Knapp zwar und erst in der Verlängerung, aber trotzdem. Coach Kink verlor damit schon das zweite Spiel mit dem EHC bei sich »daheim« in Garmisch – sein Haus befindet sich nur rund 200 Meter von der Eishalle entfernt. Das Heimspiel gegen die „Bergaffen“, wie die Garmischer von den Münchner Fans spöttisch genannt werden, konnte der EHC zwar mit 11:1 gewinnen, trotzdem ist die negative Auswärtsbilanz gegen Riessersee ärgerlich für den Trainer. Den Grund für die unglückliche Niederlage hatte er auch schnell ausgemacht: »Im ersten Drittel hat uns wohl der Weihnachtsbraten noch im Magen gelegen«, sagte der Coach angesichts des verschlafenen ersten Drittels, in dem Riessersee schnell mit 2:0 in Führung gehen konnte. Ab dem Mitteldrittel bestimmte jedoch der EHC das Spiel und durch die Tore von Burman und den gebürtigen Garmischer Florian Vollmer war bald ein ausgeglichener Spielstand erreicht. Doch weil danach kein Puck mehr ins Tor gehen wollte und Ale Leinsle sogar einen Penalty versiebte, war die Verlängerung die logische Konsequenz. Und nach nur 17 Sekunden war sie mit dem Siegtreffer der Garmischer auch schon wieder vorbei. Wie gut, dass der EHC vor dem Jahreswechsel nur noch zwei Heimspiele hat. Die Wahrscheinlichkeit, zu Hause ein Spiel zu verlieren ist dort geringer. Zumindest statistisch gesehen. Doch ganz ohne Sorgen gehen die Münchner auch in diese Spiele nicht. Weil sich neben Stammgoalie Joey Vollmer, nun auch noch Ersatzkeeper Kevin Kühnhackl verletzt hat und Steffen Karg für den ERC Ingolstadt in der DEL den Kasten sauber halten muss, wurde flugs EHC-Manager Christian Winkler reaktiviert. Winkler, der bis vor zwei Jahren unter anderem bei Riessersee aktiv war, wird bei den Heimspielen zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Hoffentlich bleibt das eine einmalige Sache“, so der Manager. Filippo Cataldo

Artikel vom 27.12.2004
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