Rosa Kängurus auf der dunklen Seite des Mondes

Annäherung an »Pink Floyd«

München · Es ist wohl endgültig die Zeit der Coverbands angebrochen. Wenn man sich so im Umfeld der großen Rock-Dinosaurier umschaut, können oder wollen (so leider im Falle von Pink Floyd) die mittlerweile stark ergrauten Stars nicht mehr live auftreten.

Und dafür gibt es Coverbands.

Die »Australian Pink Floyd Show« um Keyboarder Jason Sawford ist seit Monaten in Europa unterwegs und das mit Riesenerfolg. Die Münchner Tonhalle war nun die letzte Station ihrer Deutschland-Tour. Pünktlich 20 Uhr begannen die insgesamt acht Akteure in der Tonhalle und boten das komplette »Dark Side Of The Moon«- Album als Konzeptwerk.

Alle Achtung, akustisch und gesanglich war dieser Part sehr nahe am genialen Original, das ja als Meisterwerk vom damaligen Tontechniker Alan Parsons vor nun schon über 30 Jahren in den Londoner Abbey Road Studios entstand und mit Recht als eines der besten Alben der Rockgeschichte gilt. »Time«, »Money« oder »Us And Them« sind immer wieder ein Erlebnis, besonders das hervorragende Saxophonspiel war eine Klasse für sich. Auch die Gitarrenparts sind nahezu perfekt gespielt und im Wechsel dargeboten von Steve Mac und Damian Darlington, die sich mit Bassisten Colin Wilson auch die Gesangseinsätze teilten.

Im zweiten Teil des Programms bot die Band Material vom Album »More« über »The Wall« bis zum 1994er Album »Division Bell«. Dies alles wurde von einer gefeierten Version von »Shine On You Crazy Diamond« eingeleitet, und natürlich durfte auch »Wish You Were Here« nicht fehlen. Klar wurde, dass sich die Musiker im zweiten Teil des Sets nicht mehr so hundertprozentig an die »Vorgaben« von Waters, Gilmour und Co. hielten, das kann der Zuhörer nun positiv oder negativ sehen.

Wenn aber bei »One Of These Days« das Bass-Spiel deutlich über das erträgliche Maß gepowert wird und sich auch der Gesamt-Sound in einer Dröhn-Orgie verliert, haben die Jungs vielleicht doch etwas übertrieben. Schade drum – es bleibt die Erkenntnis, dass nicht alles so klappte, wie es vielleicht hätte sein sollen. Ein großer Teil der Konzertbesucher war trotzdem sichtlich begeistert von der soliden Leistung der australischen Musiker.

Trotz allem, so gut wie man es auch versucht, die akustische Brillanz der legendären Engländer ist und bleibt unerreicht. So ist es der Wunsch von Millionen Fans rund um den Globus, dass sich Pink Floyd’s Streithähne Roger Waters und David Gilmour noch einmal zur Band zusammenfinden. Eben »Wish You Were Here«. Thomas Arndt

Artikel vom 15.12.2004
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