Vor 65 Jahren: Attentat Elsers auf Hitler

Versuchter »Tyrannenmord«

Haidhausen · Am 8. November jährte sich das Attentat von Georg Elser auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller zum 65. Mal. Aufgrund der Sudetenkrise hatte der gelernte Schreiner seit Herbst 1938 ein Attentat auf Hitler vorbereitet, um dessen weitere Kriegspolitik zu verhindern.

Zur Verwirklichung seines Plans arbeitete er monatelang mit Sprengstoff, den er entwendet hatte, an einer Bombe. Anfang August 1939 ging Elser nach München, wo er in der Türkenstraße 94 als Untermieter wohnte.

Er ließ sich nächtelang heimlich im Bürgerbräukeller einschließen, um den Sprengsatz mit Zeitzünder dort in eine Säule einzubauen. Die Bombe sollte am Vorabend des 9. November 1939 detonieren, während Hitlers Rede zum Gedenken an den gescheiterten Putsch vom 9. November 1923, der vom Bürgerbräukeller seinen Ausgang genommen hatte.

Als die Bombe am 8. November 1939 um 21.20 Uhr detonierte, hatte Hitler den Saal aber bereits vorzeitig verlassen, um mit einem Sonderzug nach Berlin zurückzufahren. Etwa zum Zeitpunkt der Detonation wurde Elser in Konstanz bei dem Versuch verhaftet, die Grenze zur Schweiz zu überqueren.

Zu einem Prozess gegen Elser kam es nie. Er wurde als »Sonderhäftling« Hitlers in den Konzentrationslagern Sachsenhausen in Dachau interniert. Kurz vor Kriegsende wurde Georg Elser am 9. April in Dachau ermordet.

Artikel vom 10.11.2004
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