Jüdische Kulturtage »in Wort un Lid«

Zum 18. Mal lebendig

München · Die Zahl »18« bedeutet im Judentum chaj und chaj ist das hebräische Wort für Leben. Es bedeutet der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. als Veranstalter viel, dass die Jüdischen Kulturtage München nun schon zum 18. Mal stattfinden, einige Monate bevor sich das Ende des II. Weltkrieges, durch den die jüdische Kultur in Europa fast vollständig ausgelöscht wurde, zum 60. Mal jährt.

Sie hat jedoch überlebt, anfangs vielleicht nur im Kleinen, heute zunehmend präsenter, in der allgemeinen Kulturszene. Unter dem diesjährigen Motto »Jidischkajt in Wort un Lid« bieten die Jüdischen Kulturtage München, vom 14. bis 28. November wieder Gelegenheit die Vielfalt und Qualität jüdischer Kultur hautnah zu erleben.

Freunde der jiddischen Sprache findet man vielerorts, als Studenten an Hochschulen, in Theatergruppen oder in Jiddsich-Clubs. Auf den 18. Jüdischen Kulturtagen München geben der New Yorker Geschichtenerzähler Pesakh Fishman (15. November) und der in Moldawien geborene, in Israel lebende, Mikhoel Felsenbaum (17. November) Kostproben der so ausdrucksstarken Schauspielerin Sarale Feldman an die große Tradition jiddischen Theaters und seine unvergessenen Künstler, wie Molly Picon, Schimon Dschigan und die Familie Bursteyn Jalda Rebling dagegen lässt in ihren Chassidischen Geschichten die Wunderwelt jüdischen Erzählguts wieder aufleben (in deutscher Sprache, 25. November).

Highlight ist sicher auch das Konzert der sechs Londoner New Wave Klezmorim »Oi Va Voi« am 18. November in der Muffathalle.

Israel ist ein ganzer Abend im Gasteig gewidmet (27. November). Im Kontext mit Theodor Herzls 100. Todestag im Juli dieses Jahres ist ein dokumentarischer Stummfilm aus dem Jahre 1913 über das Leben der Juden in Palästina erstmalig in München zu sehen.

Artikel vom 09.11.2004
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