Der EHC München besiegt Riessersee mit 11:1

Zehn Tore Unterschied

Schneller und besser: Der EHC

Schneller und besser: Der EHC

Nach dem neunten Gegentor hatte Georg Holzmann genug. „Halts Maul“ brüllte der Coach des SC Riessersee einem Garmischer Spieler entgegen, der sich wohl für die schmähliche Niederlage gegen den EHC München rechtfertigen wollte. Die Garmischer Bank war daraufhin still, noch war aber das Spiel nicht vorbei und so wurde trotz eines wütenden Trainers die Niederlage noch zweistellig. 11:1 hieß es am Ende dieses Derbys für München – oder sollte man besser sagen Trainingsspiel?

Denn neun Uhr war schon vorbei, als die EHC-Stürmer zum ersten Mal an diesem Sonntag Abend so etwas wie mangelhaftes Abwehrverhalten zeigten: Kapitän Fabian von Schilcher verlor an der Mittellinie den Puck an Riessersee und drehte ab, statt hinterher zu fahren. Wenige Augenblicke später konnten die Mannen aus Garmisch dann den Ehrentreffer erzielen: Neil Mc Cann drosch den Puck in Joey Vollmers Tor. Damit war der einzige sehenswerte Spielzug der Garmischer mit Erfolg gekrönt – knapp 20 Sekunden vor Spielschluss.

Davor konnten die 2700 Zuschauer in der Olympia-Eishalle ein Schützenfest des EHC München erleben, das es so noch nicht gegeben hat in dieser Saison: Mit 11 Treffern schickten die Mannen um Trainer Georg Kink den Tabellendritten aus Garmisch wieder nach Hause. Im letzten Spiel hatte es noch eine 2:6-Klatsche für die Münchner gesetzt, doch diesmal fand Riessersee nie richtig aufs Eis und so ging es von Beginn an nur aufs Garmischer Tor.

Bereits nach einer halben Minute eröffnete Ron Newhook den Torreigen. Der kleine und überragende Goalgetter konnte den Puck nach einem präzisen Pass von Mike Burman genau auf der blauen Linie aufnehmen und ihn wenig später cool und abgeklärt in den gegnerischen Kasten schieben.

Es sollte nicht sein einziges Tor bleiben in diesem Spiel. Insgesamt drei Treffer und zwei Vorlagen sprechen für sich. Und in der Slalommanier mit der er die Gegner umrundete, hätte er noch höher punkten können. Das nahmen ihm aber die Kollegen ab: Zwei Mal traf Burman und je einmal Thomas Vogl, Fabian von Schilcher, Schorschi Kink, Basti Schwele, Alex Leinsle und Daniel Schury. Erfolgreichster Passgeber war, wie schon in der gesamten Saison, US-Boy Tim Leahy, der mit 20 Scorer-Punkten die team-interne Rangliste anführt. Natürlich zusammen mit Ron Newhook, dem Mann der Stunde beim EHC.

Doch so cool sich Newhook momentan vor dem Tor präsentiert, Nachholbedarf hat er noch etwas im Feiern: Zum obligatorischen Indianertanz nach dem Spiel vor der eigenen Nordkurve musste sich der Kanadier lange bitten lassen. Und weil auch der etatmäßige Tänzer Joey Vollmer nach dem unglücklichen Gegentor in der letzten Minute offensichtlich wenig Lust verspürte, seinen Kollegen beim Tanz übers Eis zu unterstützen, wurde eben auf allen Vieren gefeiert. Vielleicht hätte ja der Kommentar vom gegnerischen Coach Holzmann Feuer in die Hüften gebracht: „München und Ravensburg sind eine Klasse für sich. Kompliment.“ F. Cataldo / M. Hägler

Artikel vom 08.11.2004
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