Gedenkveranstaltungen zum 9. November 1938

Jeder Mensch hat einen Namen

Vom Barackenlager in Milbertshofen führte der Weg der Münchner Juden direkt in den Tod: an Orte des Grauens wie Auschwitz.	Foto: VA

Vom Barackenlager in Milbertshofen führte der Weg der Münchner Juden direkt in den Tod: an Orte des Grauens wie Auschwitz. Foto: VA

München · Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, die Regionalgruppe München des Vereins »Gegen Vergessen – Für Demokratie« und die Arbeitsgruppe »Gedenkveranstaltung zum 9. November 1938« veranstalten mit Unterstützung des Stadtarchivs am Dienstag, 9. November, 16 Uhr, die öffentliche Namenslesung der 316 Münchner jüdischen Kinder und Jugendlichen, die im Holocaust deportiert und ermordet wurden »Jeder Mensch hat einen Namen«.

Ergänzt wird die Lesung mit Zwischentexten aus Erinnerungen Überlebender und auf Leinwand projizierten Portraits von Opfern sowie der Ausstellung »Kristallnacht« – Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938 (zugänglich zwischen 17.30 und 21.30 Uhr).

Es lesen Schülerinnen und Schüler, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Mitglieder der Arbeitsgruppe »Gedenkveranstaltung zum 9. November 1938«. Am 9. November 1938 hatte sich im großen Saal des Alten Rathauses nahezu die gesamte NS-Spitze versammelt. Eine wüste Rede des Propagandaministers J. Goebbels war für die anwesenden SA- und Parteiführer das Signal für die Hetzjagd auf jüdische Bürger.

Im Holocaust wurden viele Münchner Juden gedemütigt, gefoltert und getötet. Unter den Opfern waren auch 316 Kinder und Jugendliche, die zumeist – allein oder mit ihrer Familie – deportiert und an Orten des Grauens wie Auschwitz, Kaunas, Piaski und Theresienstadt ermordet wurden.

Nach der Lesung beginnt um 18 Uhr die Gedenkstunde zum 66. Jahrestag der »Reichskristallnacht« der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und der Landeshauptstadt München. Es sprechen OB Christian Ude, Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern; Prof. Dr. Andreas Heldrich, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Rabbiner Steven Langnas, Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Kantor Avishai S. Levin, München.

Artikel vom 04.11.2004
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