Sonderausstellung im Deutschen Museum

Nanowelt und globale Kultur

Hirnpavillon und Hirnschnittmodell in der neuen Ausstellung im Deutschen Museum.	Foto: Herling/Gwose

Hirnpavillon und Hirnschnittmodell in der neuen Ausstellung im Deutschen Museum. Foto: Herling/Gwose

Museumsinsel · Die Ausstellung »science+ fiction – zwischen Nanowelt und globaler Kultur«, die das Deutsche Museum bis zum 9. Januar zeigt, reflektiert die wechselvolle Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft.

Künstler und Wissenschaftler wurden eingeladen, im Dialog miteinander Positionen zu aktuellen und brisanten Forschungsthemen zu erarbeiten. Die entstandene Ausstellung sprengt die Grenzen der konventionellen Wissenschaftsvermittlung – sie ist Kunstausstellung ebenso wie Wissensschau.

Auf 1000 Quadratmetern hinterfrägt sie in einem kombinatorischen Spiel aus Kunst und Wissenschaft unser Bild der Wirklichkeit. Die von namhaften zeitgenössischen Künstlern geschaffenen Installationen, Pavillons und interaktiven Ausstellungsobjekte nähern sich assoziativ den Themen »Hirnforschung«, »Nanotechnologie« und »Globale Kultur«. Wissenschaftliche Objekte, Interviews und Videos ergänzen die von Stefan Igelhaut und Thomas Spring kuratierte Ausstellung.

Der »Hirnpavillon« des Atelier van Lieshout beispielsweise zeigt wissenschaftliche Schaubilder aus der Hirnforschung und stellt diesen subjektive Empfindungswelten gegenüber; die Videoinstallation des Künstlerduos M+M »Guten Morgen, Dr. Mad!«, beschäftigt sich mit der Idee des künstlichen Menschen; in der Installation von Christa Sommerer und Laurent Mignoneau werden unsichtbare Nano-Strukturen erspürbar, der verspiegelte Camping Bus des Berliner Künstlers Christoph Keller steht für die Expedition ins Unerforschte.

Das Deutsche Museum bereichert die Wanderausstellung »science+fiction« in München um ausgewählte Exponate aus der eigenen Sammlung: Der Predigende Mönch, eine berühmte Automatenfigur aus dem 16. Jahrhundert und Beleg für die Idee vom künstlichen Menschen, das erste, nobelpreisgekrönte Rastertunnelmikroskop von Binnig und Rohrer, das den Aufbruch in den Nanokosmos überhaupt erst ermöglichte und die unlängst Furore machenden Neurochips von Professor Fromherz, Direktor am Max-Planck-Institu für Biochemie.

Mit diesen Chips hofft man, in Zukunft den Hirnneuronen »beim Denken« life zuschauen zu können. Diese Exponate sind nur in München zu sehen.

Artikel vom 28.10.2004
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