Zamdorferin engagiert sich seit Jahren für Tierschutz

»Gusti« hat ihr Leben verändert

»Pro Animale«-Schützling »Paula« (links), ein dreijähriger Terriermischling, sucht ein liebevolles Zuhause, gern als Zweithund. »Gusti« hat ein Plätzchen bei Sonja Sochurek aus Zamdorf gefunden. 	Fotos: Privat

»Pro Animale«-Schützling »Paula« (links), ein dreijähriger Terriermischling, sucht ein liebevolles Zuhause, gern als Zweithund. »Gusti« hat ein Plätzchen bei Sonja Sochurek aus Zamdorf gefunden. Fotos: Privat

Zamdorf · Halb verhungert, mit schmerzenden Zähnchen, verwildertem Fell und vor allem sehr, sehr ängstlich – das war die erste Begegnung von Sonja Sochurek mit »Gusti«, einem kleinen Mischlingspudel, der aus einem verwahrlosten Haushalt von »Pro Animale für Tiere in Not e.V.« freigekauft worden war.

Anfang Oktober hat die Gründerin des Vereins, Johanna Wothke, aus den Händen von Minister Schnappauf den Bayerischen Tierschutzpreis für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement für den Tierschutz bekommen. Die Organisation betreut mittlerweile in ganz Europa Tierschutzprojekte und hat Tierschutzstationen eingerichtet.

Derzeit befinden sich fast 3000 Tiere unter dem Schutz von Pro Animale, die auf ein liebevolles Plätzchen warten. So wie »Gusti«, die ihr neues Zuhause bei Sonja Sochurek gefunden hat: An einem trüben Weihnachtsfeiertag vor drei Jahren hatte die Zamdorferin im Bogenhausener Anzeiger eine Annonce gelesen: »Ganz armer schwarzer Pudel, ca. 9 Jahre sucht...«.

Diese Zeilen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf bis sie unter der angegebenen Telefonnummer anrief : »Gusti«, so erklärte ihr die ehrenamtliche Dame vom Pflegeplatz, sei ein kleiner Mischlingspudel, »Für mich stand fest: diesem Hund willst du helfen«, erinnert sich Sochurek, »und am Heilig-Drei Königstag, als Gusti zum ersten Mal zitternd auf meiner Couch saß, habe ich mich für sie entschieden.«

Gusti war mittlerweile von »Pro animale für Tiere in Not« bestens versorgt und tierärztlich behandelt worden, nur sehr verschüchtert war die kleine Hundedame natürlich noch. »Aber nach wenigen Wochen waren Gusti und ich ein Superteam«, erzählt Sochurek. Gusti begleitet sie täglich zu ihren zwei Dienststellen, wo sie als Sozialpädagogin im Bereich Beratung arbeitet.

»Sie hat ein Plätzchen unter meinem Schreibtisch und ist sehr zufrieden. Für viele Klienten ist dieser kleine Hund eine willkommene Abwechslung und bei vereinsamten, psychisch kranken Menschen findet man dadurch viel leichter Zugang und Einstieg in ein Gespräch«, weiß sie.

Doch Sochurek, die einen erwachsenen Sohn hat und für die »Gusti« auch ein bisschen wie ein Kind ist, hat nicht nur Gusti geholfen. Längst ist sie im Verein »Pro Animale« und versucht, wie viele andere Mitglieder, ein bisschen was in Sachen Tierschutz zu bewegen.

»Mittlerweile habe ich einen festen Stamm von drei Arztpraxen und zwei Tierärzten, wo ich z.B. die Vereinszeitschrift auslegen darf und die mich bei Unterschriftensammlungen (z.B. gegen Tiertransporte oder Putenmast) unterstützen. Auch bei ihrem Friseur seien die ausgelegten Hefte schnell vergriffen.

Das zeige, dass allgemeines Interesse bestehe, aber viele Menschen nicht so recht wüssten, wie sie helfen könnten und wo und was wirklich dort ankommt, wo man es möchte. »Ich habe gelernt, dass man mit wenigen Mitteln doch sehr viel erreichen kann.«

Wer mehr wissen möchte: Infos zum Verein und den Tieren, darunter 400 Hunde aller Rassen, Größen und jeglichen Alters, aber auch viele Katzen, gibt es unter der Telefonnummer 857 73 55. ms

Artikel vom 27.10.2004
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