FÖNIDITRAK e.V. setzt sich für nierenkranke Kinder vor und nach der OP ein

Kinder in guten Händen

Zweimal die Woche kommt der nierenkranke Christian (13) auf die Kinder-Dialyse-Station des Schwabinger Krankenhauses um sein Blut entgiften zu lassen.	Foto: ks

Zweimal die Woche kommt der nierenkranke Christian (13) auf die Kinder-Dialyse-Station des Schwabinger Krankenhauses um sein Blut entgiften zu lassen. Foto: ks

Schwabing · Christian ist 13 und seine Nieren wollen schon in seinem jungen Alter nicht mehr richtig arbeiten. Deshalb kommt er zweimal die Woche auf die Kinder-Dialyse-Station des Schwabinger Krankenhauses, um sein Blut entgiften zu lassen.

Viereinhalb Stunden dauert eine so genannte Hämodialyse, bei der sein Blut durch einen Dialysator entgiftet wird. Doch Christian ist auf der ambulanten Station nicht alleine: »Derzeit haben wir sechs Kinder die sich einer Hämodialyse unterziehen«, erklärt Dr. Martin Griebel, Kinder-Arzt im Schwabinger Krankenhaus.

Daneben werden noch zwölf Kinder mit Bauchfelldialyse, 45 Nierentransplantierte und zirka 50 Kinder und Jugendliche im Vordialysestadium dort betreut. Um die Kinder und die betroffenen Familien zu unterstützen wurde 1997, von betroffenen Eltern selbst, der Verein FÖNIDITRAK gegründet, bei dem auch Dr. Griebel Mitglied ist. »Wir versuchen zum einen die Öffentlichkeit auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen, um damit die Bereitschaft für Organspende zu erhöhen«, erklärt der Arzt.

Zum anderen wolle man so den Informationsaustausch zwischen den Familien herstellen. Zudem bietet der Verein Vorträge zum Thema »Kinder mit Niereninsuffizienz« an und versucht die Kinder durch Ausflüge von ihrem schwierigen Alltag abzulenken: »Letztes Jahr konnten wir durch eine noble Spende in den Alpen-Nationalpark Berchtesgaden fahren.

Der Mann war selbst von einer Nierentransplantation betroffen und wollte die Kinder so zu mehr Sport, trotz ihrer Krankheit, animieren«, schildert Gisela Salmhofer, Schriftführerin bei FÖNIDITRAK. Doch auch ganz alltägliche Sachen wie das Anschauen eines Videofilms während der Dialyse, werden vom Verein organisiert.

Ziel eines jeden nierenkranken Kindes ist es natürlich, rasch eine Spenderniere zu bekommen, doch die Listen sind lang. So sind zwei Jahre Wartezeit keine Seltenheit: »Man muss wissen, dass eine Dialyse die menschliche Nierenfunktion nur zu 10 Prozent nachahmen kann. Die Lebensfunktion wird gerade so im Gleichgewicht gehalten«, erklärt Dr. Griebel.

Um so wichtiger ist (scheint) also eine Transplantation, die eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bringt: »Doch auch eine neue Niere hält nicht ewig, nach durchschnittlich 15-20 Jahren müssen die Patienten wieder an die Dialyse«. Mit einer Transplantation ist also ein erster Schritt in Richtung eines normalen Lebens getan, trotzdem müssen die Kinder ein Leben lang starke Medikamente einnehmen. FÖNIDITRAK versucht sie auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen das Leben zu erleichtern. Kathrin Schubert

Artikel vom 21.10.2004
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