EHC holt wieder vier Punkte und bleibt Tabellenführer

Provinz gewinnt im Südderby

Ein Tor zu wenig gegen den Rosenheimer Goalie

Ein Tor zu wenig gegen den Rosenheimer Goalie

Mehr als eineinhalb Jahren mussten die Fans aus München und Rosenheim auf ihr geliebtes Hassduell verzichten. Doch am letzten Freitag fieberten die beiden Städte in der Rosenheimer Eishalle. Rund 700 Münchner Fans waren mit Fanbussen - zum ersten Mal in dieser Saison - oder mit dem Zug angereist, um ihren EHC gegen die Rosenheimer Starbulls zum Sieg zu schreien und nebenbei noch die Rosenheimer Fans mundtot zu machen.

Vorweg: Beide Ziele wurden verfehlt. Die Mannschaft des EHC München musste sich nach drei hart umkämpften Dritteln und der Verlängerung schließlich mit nur einem Tor Unterschied im Penalty-Schießen geschlagen geben, und die „Ochsen“-Fans, wie sie von ihren Münchner Kollegen genannt werden, behielten fast das ganze Spiel über die akustische Überlegenheit. Trotzdem, völlig umsonst war die Reise nach Rosenheim nicht: Der EHC bot zumindest über zwei Drittel eine überzeugende Vorstellung und ließ sich auch von der Atmosphäre, die einem DEL-Spiels würdig gewesen wäre, nicht aus dem Konzept bringen. Nach dem ausgeglichenen ersten Drittel, in dem der EHC zunächst durch Newhook in Führung gegangen war, stand es 2:2. „So kann’s weitergehen“, dachten sich in der Pause viele der mitgereisten EHC-Anhänger. Im Tor stand wieder der in den letzten beiden Spielen arg kritisierte Kevin Kühnhackl – doch die zwei Gegentore gingen nicht auf seine Kappe. Fehler machte Kühnhackl aber im zweiten Drittel. Ihm alleine aber die Schuld zu geben, dass Rosenheim mit 5:2 davonziehen konnte, ist vermessen. Zwar wären zwei der drei Tore vielleicht haltbar gewesen, aber die eigentliche Schuld an den Gegentoren mussten sich die Feldspieler geben. Vor allem die nominell stärkste Reihe um von Schilcher, Jann und Leahy „hat die Rosenheimer schwindlig gespielt, aber zu wenig aufs Tor geschossen und sind dann später zu langsam wieder nach hinten gerückt“, formulierte Trainer Schorsch Kink nach dem Spiel seine Kritik an die Mannschaft. Während der EHC das Spiel bestimmte und mit aller Gewalt nach vorne stürmte, wartete Rosenheim auf Konter – und war zumindest im zweiten Drittel erfolgreich. Zum Schluss wendete sich das Blatt wieder. Vielleicht lag es daran, dass Kink die oben angesprochene Sturmreihe nicht mehr aufs Eis geschickt hat. Auf jeden Fall drehten die Kanadier im Team des EHC auf und sicherten durch Tore von Brearley, Burman und Newhook, der später auch zum „Mann des Spiels“ gewählt wurde, das gerechte 5:5. Im Penalty-Schießen dann war es Kühnhackl, der sein Team davor bewahrte, sich früher geschlagen geben zu müssen. Trotzdem war es vor allem er, den die Fans auf der Heimfahrt am meisten kritisierten: „Hätten wir einen Torwart gehabt, würden wir heute feiern können“, war noch eine nettere Kritik. Dass Kühnhackl angesichts dieser Kritik ruhig bleibt, macht ihn sicherlich nicht nur sympathischer, sondern zeigt auch, dass er nervenstark ist. Dies bewies er dann auch am Sonntagsspiel in der heimischen Eishalle gegen Füssen. Nach einer fehlerfreien Leistung konnte er mit seiner Mannschaft einen klaren 5:1 Sieg feiern. Für die Tore waren Vogl, Vollmer, Brearley, Schury und Newhook verantwortlich. Filippo Cataldo

Artikel vom 20.10.2004
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