Angebote für Arbeitslose am Sonntag in Berg am Laimer Offenbarungskirche

Aktionstag gegen Ängste

Zum ersten Mal veranstaltet die Berg am Laimer Offenbarungskirche am Sonntag einen Aktionstag für Arbeitslose. Pfarrerin Wiltrud Schulz organisiert das Ganze mit Vikarin Sabine Huber (nicht im Bild). 	Foto: ms

Zum ersten Mal veranstaltet die Berg am Laimer Offenbarungskirche am Sonntag einen Aktionstag für Arbeitslose. Pfarrerin Wiltrud Schulz organisiert das Ganze mit Vikarin Sabine Huber (nicht im Bild). Foto: ms

Berg am Laim · Was die Arbeitslosenzahlen angeht, scheint sich ein hauchdünner Silberstreif am Horizont anzudeuten. In ganz Bayern ist die Quote auf 6,9 Prozent zurückgegangen. In München sank sie gar auf 5,7 Prozent.

Auch wenn die Zahlen für München damit im September um 4,4 Prozent zurückgegangen sind, wie Politiker und Statistiker freudig vermelden, hier sind derzeit immer noch 66.775 Menschen ohne Job. Das sind 66.775 Schicksale, die hinter den dürren Zahlen stecken.

Um deren Sorgen und Fragen geht es bei einer besonderen Veranstaltung der evangelischen Offenbarungskirche. In der Pfarrei an der Schildensteinstraße 17 findet am kommenden Sonntag, 17. Oktober, von 10 bis 14 Uhr, zum ersten Mal ein Aktionstag für Arbeitslose statt. Eingeladen sind Betroffene und Interessierte aus Berg am Laim und auch anderen Stadtteilen, die etwas gegen ihre meist unfreiwillige Untätigkeit unternehmen wollen.

»Auch in Berg am Laim herrscht eine große Arbeitslosigkeit, und darunter leidet oft die ganze Familie, das weiß ich aus vielen persönlichen Gesprächen«, wie Pfarrerin Wiltrud Schulz erzählt, zu deren Gemeinde 3.800 Mitglieder gehören. Wie schlimm vor allem jugendliche Hauptschulabgänger betroffen sind, die keinen Ausbildungsplatz finden oder nach der Lehre nicht übernommen werden, bekommt Schulz so nebenbei beim Konfirmandenunterricht mit.

Ängste und Sorgen sehen und ernst nehmen, Menschen ohne Job unterstützen und damit ein Zeichen gegen Hoffnungslosigkeit setzen, das will die Gemeinde beim Aktionstag – nicht nur darüber reden, sondern vor allem konkret helfen. Das Programm startet am Sonntag um 10 Uhr mit einem Gottesdienst zu den persönlichen Aspekten der Arbeitslosigkeit. Eine Betroffene wird von ihrer Situation berichten.

Ab 11 Uhr gibt es Informationen über Unterstützungsangebote für Arbeitslose: Vom Münchner Arbeitslosenzentrum MALZ, diakonia, dem kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, KDA, und dem Netzwerk erwerbssuchender Akademiker, nea. MALZ etwa berät in Rechtsfragen und unterstützt bei Perspektiven- und Stellensuche. Um 12.30 Uhr spricht der Diplom-Soziologe Phillip Büttner über die Auswirkungen von Hartz IV. Fallbeispiele zeigt eine Ausstellung, die bereits ab 14. bis 24. Oktober in der Kirche zu sehen ist. Michaela Schmid

Artikel vom 12.10.2004
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