TSV-Handball-Damen von Schiedsrichtern »verpfiffen«

»Merkwürdiges Auswärtsspiel«

Schleißheim · In der 50sten Minute hielt es die Trainerin von Nabburg nicht mehr auf ihrer Bank, sie kam in den Wechselraum der Schleißheimer Damen und beteuerte, sie wüsste, es würde ihnen, nur wenig helfen, aber es täte ihr leid und wäre ihr sehr, sehr peinlich, was auf der Spielfläche geschehe.

Sie und ihre Mannschaft hätten keinerlei Verständnis für das, was die sogenannten "Unparteiischen" hier aufführten!! Was war geschehen? Selten hat man ein Spiel gesehen, dass in solch freundlicher Atmosphäre begann. die Nabburger erinnerten in ihrer Stadionzeitung an die gute und faire Stimmung beim Aufstiegsspiel in Schleißheim, dass sie schließlich 17:22 verloren hatten, sie lobten die technische und taktische Klasse der Gäste, die für sie absolut Favorit seien.

Schleißheim kam jedoch etwas schwer in Tritt nach der langen Anreise. Nur einmal konnte man zum 5:4 in Führung gehen in der ersten Halbzeit, zu viele Fehlversuche verhindeten eine mögliche deutliche Führung. Mit 8:7 für Nabburg wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause konnte sich Nabburg sogar zum 14:10 absetzen, doch Schleißheim fand zum Spiel, schloss mit drei sehenswerten Toren, die sogar den Applaus der Heimmannschaft fanden, nach einer Dreiviertelstunde zum 13:14 auf. Trotz zweier folgender Gegentore schien sich die Waage zu Gunsten der Schleißheimerinnen zu neigen, die Abwehr war umgestellt, die Angriffsmaschine schien zu laufenŠ

Den Schiedsrichtern war dies wohl ein Dorn im Auge. In diesem von beiden Seiten absolut fair und ohne jede Härte geführten Spiel gefiel es ihnen, die Schleißheimer Damen 10 mal mit 2-Minuten-Strafen auf die Bank zu schicken und obendrein Sabine Scholz und Sandra Köbrich nach einem Allerweltsfoul bzw. einer angeblichen Schiedsrichterbeleidigung mit der roten Karte auf die Tribüne zu verbannen, während die Heimmanschaft lediglich drei Zeitstrafen aufgebrummt bekam.

Š nahezu den gesamten Rest der Spielzeit mussten die Schleißheimer Damen - zum Teil zu viert ­ in Unterzahl verbringen. Somit war der Nerv gezogen, der Kampfgeist gebrochen, die Sinnlosigkeit ihres Einsatzes erkennend ließ man den Gegner nun nahezu ohne Wiederstand zum allzu deutlichen Sieg ziehen. Nach Spielende versuchten die sehr kameradschaftlichen Gastgeber, die sich trotz der Freude über den Sieg sichtlich unwohl fühlten über die Art des Zustandekommens, die Schleißheimer Damen zu beruhigen und aufzumuntern.

Damen des TSV Nabburg ­ TSV Schleißheim 24:15 (8:7) TSV (1) Rössner Christine TW, (16) Förtsch Kristin TW, (2) Schobert Ellen 2, (3) Wirth Marion 3, (44) Hemmer Claudia, (9) Steiner Anita 3, (15) Scholz Sabine 3, (10) Hlawatsch Ulrike 2, (11) Möllenhoff Nicol, (6) Wagner Elke 3, (5) Köbrich Sandra, (7) Hauenstein Katja.

Artikel vom 22.11.2000
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