Sechs Punkte und Rang drei für den EHC nach dem ersten Oberliga-Wochenende

Mühsamer Start

Verteidigen mit allen Mitteln: Fast wäre das Konzept der Hügelsheimer aufgegangen. Foto: fil

Verteidigen mit allen Mitteln: Fast wäre das Konzept der Hügelsheimer aufgegangen. Foto: fil

Eine Minute vor der Schlusssirene taucht Andreas Attenberger alleine vor dem Kasten des Hügelsheimer Goalies Phil Ozga auf. Zuvor hat er bereits drei Abwehrspieler stehen gelassen, die Schussbahn ist frei.

Doch anstatt abzuziehen und einfach sein Glück zu versuchen, passt der jüngste Münchner doch noch einmal zu einem Mitspieler. Ein schöner Pass, zweifelsfrei. Doch das anschließende Schüsschen von Burman bereitet dem glänzend spielenden Ozga keine Probleme. Eine Szene, die symptomatisch ist für das erste Saisonspiel des EHC München in der Oberliga Süd am vergangenen Freitag in der Olympia-Eishalle. Vor der enttäuschenden Zuschauerkulisse von nur 764 Anhängern zeigten die Münchner ein Spiel, das lange Zeit fast eine Kopie des Pokalspiels gegen Berlin eine Woche zuvor war. Nur mit genau umgekehrten Rollen: Dieses Mal waren es die Münchner, die stocktechnisch und läuferisch klar überlegen waren, den besseren Kampf boten allerdings die Aufsteiger aus Hügelsheim. Die EHC-Cracks wollten von der ersten Minute an zaubern. Hier noch ein schöner Pass, da noch eine Drehung, hier noch ein Lupfer aufs Tor. Schlecht sah es nicht aus, was auf dem Eis geboten wurde. Und auch Torchancen konnten sich die EHC-Cracks erarbeiten. Aber zwingend sah es nicht unbedingt aus. Aber den ersten Treffer machten, wohl auch für die 14 mitgereisten Fans völlig unerwartet, die badischen Hornissen. Mehr als vierzig Minuten sahen die Zuschauer immer wieder die gleichen Szenen: Der EHC erarbeitete sich Chance um Chance, die Hügelsheimer beschränkten sich darauf, das Spiel zu zerstören und auf gelegentliche, aber stets gefährliche Konter. Erst im Schlussdrittel wachten die Münchner auf, und der bis dahin völlig neben sich stehende Tim Leahy, sowie Alex Leinsle und Mario Jann (nachdem zuvor Thomas Vogl zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen hatte), machten den wichtigen ersten Sieg klar. Die Münchner konnten davon profitieren, dass den Hügelsheimern, die mit nur 15 Spielern angereist waren und zudem noch lange im Stau standen, war zum Ende hin ein wenig die Puste ausgegangen war und sie mit Mike Burman wieder einmal den besten Mann auf dem Eis hatten. EHC-Trainer Schorsch Kink zeigte sich nach dem Spiel und dem knappen Sieg dementsprechend erleichtert: „Ich kannte die Hügelsheimer Mannschaft überhaupt nicht. Aber schon nach den ersten Minuten wusste ich, dass es ein schweres Spiel werden würde. Respekt an beide Mannschaften und ein Kompliment an meine Jungs, dass sie es noch einmal umgedreht haben.“ Böse auf seine Cracks war Kink aber nicht. Anders als einige Fans in der Nordkurve, die bereits nach dem ersten Drittel ein Pfeifkonzert angestimmt hatten: „Die Chancenauswertung war mangelhaft, das stimmt. Wir hatten 72 Torchancen, mehr als in den letzten drei Spielen zusammen, da müssen eigentlich mehr als vier Treffer herausspringen. Aber wenn der Gegner nicht spielen will, kann es nicht gut aussehen.“ Besser sah der EHC am zweiten Wochenendspiel am Sonntag gegen Stuttgart azs. Nach teilweise in Unterzahl herausgespielten Toren von Trainer-Filius Schorschi Kink, Peppi Eckmair, Peter Brearley und Tim Leahy gewann der EHC das Duell der Landeshauptstädten mit 4:2. Mit sechs Punkten und 8:5 Toren konnte sich der EHC damit vorläufig auf den dritten Tabellenrang der Oberliga Süd einreihen. Lediglich Zweitliga-Absteiger Riessersee und die überraschend starken Miesbacher starteten ebenfalls ohne Niederlage in die neue Saison. Filippo Cataldo

Artikel vom 20.09.2004
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