Messeropfer hält Polizei auf Trab

Streit endete mit Bauchstich

Schwabing · Ein Streit in Schwabing endete mit einem Bauchstich. Ein 52-jähriger Arbeitsloser war am Mittwoch, den 8. September, gegen 12.15 Uhr, mit seiner Freundin – der Ex-Freundin des späteren Messerstechers – und einer Bekannten im Bereich des Josephsplatzes unterwegs.

Als er mit seiner Freundin vor einer Bank wartete, sprach ihn ein 50-jähriger obdachloser Mann an und attackierte ihn unversehens mit einem Taschenmesser und stieß es ihm links unterhalb des Rippenbogens etwa 6 cm tief in den Bauch. Anschließend ohrfeigte der Messerstecher seine Ex-Freundin und floh in Richtung U-Bahn.

Der verletzte Mann wollte sich trotz stark blutender Wunde nicht ärztlich versorgen lassen und verließ den Platz zusammen mit seinen beiden Begleiterinnen zu einem Lokal in der Tegernseer Landstraße. Nachdem er dort gegessen hatte, bemerkte eine Bedienung, dass ihr Gast stark blutete und verständigte die Polizei. Noch bevor die Polizei eintraf, verließ der blutende 52-jährige Mann die Gaststätte und machte sich mit der U-Bahn auf den Heimweg.

Vor seiner Wohnung wurde der Mann gegen 15 Uhr angetroffen und zur Versorgung seiner Wunde in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Obwohl keine inneren Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden, geriet der 52-Jährige aufgrund starker innerer Blutungen im Bereich der Stichverletzung in einen kritischen Zustand.

Nach der erfolgten Wundversorgung wollte er – nur in Unterhosen bekleidet – die Klinik eigenmächtig und trotz seines bedenklichen Zustandes verlassen, da er befürchtete, dort keinen Alkohol zu bekommen. Erst auf ausdrückliche Zusicherung, täglich Alkohol zu bekommen, ließ er sich dazu überreden, im Krankenhaus zu bleiben.

Der tatverdächtige Messerstecher konnte von Zivilbeamten der Polizeiinspektion 13 (Schwabing) am 8. September, gegen 17.30 Uhr, am Hohenzollernplatz vorläufig festgenommen werden. Dabei stellte sich heraus, dass er noch 117 Tage Freiheitsstrafe abzusitzen hat.

Artikel vom 16.09.2004
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