»Titanen«-Ausstellung: die »wandergalerie« macht Halt in der Theresienstraße

Heavy Metal und Graffiti

Rios, Gahl und Kowald: Die Experten der »Abbildung menschlicher Angst und Albträume«. Ab morgen stellen sie aus. 	Foto: wandergalerie

Rios, Gahl und Kowald: Die Experten der »Abbildung menschlicher Angst und Albträume«. Ab morgen stellen sie aus. Foto: wandergalerie

Maxvorstadt · »Ich möchte die Kunst runterholen von ihrem Elfenbeinturm.« So beschrieb der seit 30 Jahren in München lebende Kunstprofessor Wolfgang Flatz den Grund, weshalb er immer Aktionskunst betreibt, gut sichtbar auf der Straße oder in der Luft.

Ein ähnliches Ansinnen muss auch Stephanie Bender haben, die mit ihrer »wandergalerie« immer wieder Ausstellungen verschiedener Künstler organisiert. Allerdings nicht in Galerien, sondern an immer wieder wechselnden Orten. »Open Art« nennt sich das Konzept, das Bender ab Freitag dem Münchner Kunstpublikum präsentiert. Ab 18 Uhr werden sich die Garagen im Hinterhof der Theresienstraße 51 in eine Galerie unter offenem Himmel verwandeln.

In mehreren Garagen werden die drei »wandergalerie«-Künstler Carlos De los Rios, Benedikt Gahl und Veit Kowald ihre Kreationen präsentieren, die extra für die »Titanen«-Ausstellung entstanden sind. Die drei eint nicht nur ihr junges Alter (zwischen 26 und 30 Jahre), sondern auch, dass sie an der Akademie der Bildenden Künste in München studieren.

Doch während der aus Kolumbien stammende De los Rios schon länger mit der »wandergalerie« zusammenarbeitet, ist die »Titanen«-Ausstellung für das Duo Gahl/Kowald die erste künstlerische Erfahrung dieser Art. »Die beiden arbeiten bereits seit 1996 zusammen und stammen beide aus der Graffiti-Szene«, erklärt Bender. Sie selbst sieht sich »als Galeristin mit festem Künstlerpool, nur dass ich die Ausstellungen eben nicht in festen Räumen organisiere, sondern mit ihnen wandere.«

Dabei ist Bender gar nicht auf ihre Heimatstadt München festgelegt, nach der »Titanen«-Ausstellung etwa wird sie mit einigen Künstlern in Berlin auf der Messe für aktuelle Kunst, der »Berliner Liste« vertreten sein. Trotzdem »konzentriere ich mich momentan ganz klar auf München.«

Und so werden in insgesamt drei Garagen ab morgen die Arbeiten der drei Künstler zu bewundern sein. Dauern wird die Ausstellung ebenfalls drei Tage, und zwar bis Sonntag (11 Uhr bis 20 Uhr). Zu sehen ist etwa eine Skulptur, die ein »Abbild menschlicher Angst und Albträume« ist, aber dennoch »auch Heiterkeit« vermitteln soll und sich »an die Ästhetik aus dem Heavy-Metal-Bereich« anlehnt, aber auch ein groteskes Produktlager. Und als Überraschung gibt es eine gemeinsame Arbeit aller drei Künstler. fil

Artikel vom 09.09.2004
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