Wird Feldmoching-Hasenbergl immer verdreckter? Die Polizei hat was dagegen

Echt zum Naserümpfen

Wenn sich die Leute zu Hause so benehmen würden wie zum Beispiel hier am Feldmochinger Bahnhof, würden sie auf einer Müllkippe leben. Das tun sie nicht, aber »draußen« ist es ja egal.	Foto: cr

Wenn sich die Leute zu Hause so benehmen würden wie zum Beispiel hier am Feldmochinger Bahnhof, würden sie auf einer Müllkippe leben. Das tun sie nicht, aber »draußen« ist es ja egal. Foto: cr

Feldmoching-Hasenbergl · »Uns stinkt’s« – der Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl ist doch keine Müllkippe! Manche scheinen ihn allerdings mit einer solchen zu verwechseln. Unrat liegt auf dem Boden verstreut, und die verdreckten Ecken werden mehr. Von einer Müllkippe ist Feldmoching-Hasenbergl noch weit entfernt, doch gemäß dem Motto »Wehret den Anfängen« hat die Polizeiinspektion 43 eine Initiative ins Leben gerufen: »Uns stinkt’s – die Unwelt geht uns alle an«.

Unerlaubtes Grillen, achtlos weggeworfener Unrat und Verschmutzungen aller Art sind nicht nur ärgerlich (wie zum Beispiel verschmutzte Parkbänke oder Hundekot auf Straßen und Liegewiesen an den Seen), sondern auch gefährlich.

Zerbrochene Flaschen sind eine Gefahr für Mensch und Tier, vor allem aber für Kinder. Und weil Umweltverschmutzung in unserer Gesellschaft schon längst nicht mehr billigend hingenommen wird, hat der Gesetzgeber diverse Verstöße mit teils empfindlichen Strafen belegt. So kostet ein auf der Straße ausgeleerter Aschenbecher bereits 15 Euro Verwarnungsgeld, Verschmutzen und Beschädigen von Anlagen, zerbrochene Flaschen und auch das Freilaufenlassen von Hunden bis zu 35 Euro.

Wer erwischt wird, fühlt sich zunächst schikaniert, aber die Polizei will die Regelungen nicht über die Geldstrafen ins Bewusstsein der Menschen rufen, sondern erwartet die Einsicht der Bürger.

»Jeder hat ein Recht auf saubere Grünanlagen und Badeseen, um sich in seiner Freizeit erholen zu können«, erklärt der zuständige Kontaktbeamte der PI 43, Polizeihauptmeister Florian Kobler. »Daraus folgt natürlich auch die Verpflichtung des Einzelnen, sich selbst an der Nase zu packen und die Anlagen sauber zu halten.«

Doch das betrifft nicht nur die Freizeitanlagen. Auch der Stadtteil selbst wird von den Menschen dort bisweilen stiefmütterlich behandelt – egal ob von Durchreisenden oder von Bewohnern. Aber Besserung ist in Sicht: »Es ist in diesem Jahr schon besser geworden«, erklärt Kobler, schränkt aber ein, dass dies wahrscheinlich auch mit dem kurzen Sommer zusammenhänge. An den schöneren Tagen, wenn sich die Menschen eher im Freien aufhalten, gehen die Beamten raus und weisen die Leute auf ihr Fehlverhalten hin. »Manchmal wissen die Leute es einfach nicht, wenn sie etwas falsch machen, wie unerlaubtes Grillen«, merkt der Kontaktbeamte an. Allerdings konnte er feststellen: »Die Einsicht ist da.« Und dann brauchen die Beamten auch keine gebührenpflichtigen Verwarnungen auszusprechen.

Die Polizei und der Bezirksausschuss appellieren daher: »Verlasse den Platz so, wie du ihn gerne vorfinden würdest.« Das ist keine überzogene Forderung, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht können die Initiatoren ja statt »Uns stinkt’s« bald sagen: »Uns gefällt’s!« C. Clever-Rott

Artikel vom 25.08.2004
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