»Gedenkkreuz an die Bombenangriffe geweiht«

»Mahnmal des Krieges«

Mahnmal der Erinnerung an die Opfer der Bombenangriffe von Oberschleißheim.	Foto: Peter Benthues

Mahnmal der Erinnerung an die Opfer der Bombenangriffe von Oberschleißheim. Foto: Peter Benthues

Oberschleißheim · An die Opfer der Bombenangriffe in Oberschleißheim, vor allem an den folgenschwersten am 19. Juli 1944, bei dem 29 Menschen starben, soll nunmehr ein Gedenkkreuz erinnern. Es wurde am Montag, 19. Juli, an der Ecke Freisingerstraße und Eigenheimstraße aufgestellt. Das Kreuz ist 3,5 Meter hoch und mit einer Holzhaube versehen.

Der Ortsvorsitzende Manfred Brunner eröffnete die sehr gut besuchte und eindrucksvolle Feier, die von der Chorgemeinschaft St. Wilhelm dem Männergesangsverein »Germania« und der Blaskapelle der Musikvereinigung musikalisch begleitet wurde.

Altbürgermeister Hermann Schmid ging in seiner Rede auf die 170 Bombenangriffe ein, denen Oberschleißheim im Laufe des Krieges ausgesetzt war. Dabei kamen insgesamt 48 Kinder, Frauen und Männer ums Leben. »Wir sind nicht zusammen gekommen, um anzuklagen, wir haben uns hier eingefunden, um zu gedenken und zu trauern«, erklärte Schmid. »Aus der Erschütterung, in die uns die Trauer versetzt, erwächst Besinnung.«

Unter Nennung der 28 Namen von den Personen, die beim Bombenangriff am 19. Juli 1944 ums Leben kamen, sagte Schmidt: »Waren diese Opfer umsonst? Was uns Lebenden bleibt, ist die Trauer, aber auch Versöhnung. Dieses Kreuz soll uns stets mahnen, der Opfer der Bombenangriffe zu gedenken. Wir trauern, doch wir leben in der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt.« Altbürgermeister Schmid schloss mit dem Appell, dass der Trauer die Tat folgen müsse, dem Erinnern das Engagement, der Mahnung die Menschlichkeit. »Wer eine humane, eine gerechte, eine friedvolle Welt will, darf nicht nur davon sprechen, er muss danach handeln.«

Nach den Ansprachen und der feierlichen Enthüllung des Kreuzes durch Hermann Schmid und Manfred Brunner weihten Pfarrer i. R. Wilfried Sußbaur und Hartmut Leonhard Wolf, die beide beeindruckende Worte zu hoffnungsvoller Trauer, Frieden und Versöhnung fanden, das Kreuz mit dem kirchlichen Segen.

Nunmehr erinnern die Totengedenkstätte im Maximilianshof und das neue Gedenkkreuz auch an alle Kriegsopfer in beiden Weltkriegen an die Toten aus Oberschleißheim.

Artikel vom 11.08.2004
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