Alten- und Pflegeheim St. Michael wurde saniert

216 Schwestern und Zivile

Berg am Laim · Den Abschluss der Sanierung ihres Alten- und Pflegeheimes St. Michael begingen am Donnerstag, 22. Juli, die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul.

Zu der aufwendigen und insgesamt dreijährigen, 15 Millionen Euro teuren Sanierungsmaßnahme haben die Barmherzigen Schwestern zwei Gründe bewogen: Zum einen war das Gebäude – Ende der 1970er Jahre errichtet – in mehreren Teilbereichen tatsächlich sanierungsbedürftig.

Zum anderen waren etliche Baumaßnahmen die Folge eines Funktionswandels: Urspünglich als reines Schwesternaltenheim konzipiert, nimmt das Haus seit 1996 auch »zivile« alte Frauen und Männer auf. Mit der Sanierung und den damit einhergehenden Umbauten und Umstrukturierungen erfüllt nunmehr St. Michael, das heute knapp 150 Mitarbeiter beschäftigt, alle Anforderungen, die an ein modernes Alten- und Pflegeheim gestellt werden.

Auf die beträchtlich gestiegene Besucherzahl ist deshalb die markanteste bauliche Veränderung zurückzuführen: Das Haus hat einen völlig neuen Eingangsbereich erhalten. Weil an der Stelle der bisherigen Pforte (Nähe Einmündung der Else-Rosenfeld-Straße in die St.-Michael-Straße) kaum Erweiterungsmöglichkeiten bestanden und in diesem Bereich ohnehin die St.-Michael-Straße komplett gesperrt wurde, entschloss man sich zu einer Verlegung der Pforte und damit auch der Zufahrt an die Südseite des Gebäudes.

Ganz neu enstanden ist im Haus auch ein Ort der Begegnung: Die Cafeteria soll zum Treffpunkt werden für die Bewohner und ihre Besucher, aber auch für die Mitarbeiter des Hauses. Das Alten- und Pflegeheim St. Michael, benannt nach der benachbarten Rokoko-Kirche, ist nicht nur eine der größten Einrichtungen der Kongregation. Das Haus ist neben dem Mutterhaus in der Nußbaumstraße einer der ältesten Standorte der Ordensgemeinschaft überhaupt. Hierher kamen die Barmherzigen Schwestern erstmals 1840 – acht Jahre nach ihrer Gründung.

Wenige Jahrzehnte nach Gründung der Ordensgemeinschaft benötigten die ersten inzwischen alt gewordenen Schwestern einen Ort, wo sie ihren Lebensabend verbringen konnten. So kam es, dass sich das Erholungshaus bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem Schwesternaltenheim entwickelte. Als Anfang der 1970er Jahre das Ende der mit dem Heim verbundenen Landwirtschaft absehbar war, reifte der Entschluss, an Stelle der Ökonomiegebäude einen kompletten Neubau des Heimes zu errichten.

Nach reiflichen Überlegungen fällte die Ordensleitung den mutigen Entschluss, einen zeitgemäßen Neubau in modernem Stil in Auftrag zu geben. Während der Bauzeit (in zwei Abschnitten von 1977 und 1982) gab es zahlreiche Einsprüche und Aktionen gegen den angeblich »hässlichen Bau, mit dem die Barmherzigen Schwestern die schöne Rokoko-Kirche verbauen«. Die Kritik ist mittlerweile verstummt. Das Ergebnis hat die meisten Anwohner versöhnt. Das Alten- und Pflegeheim erhielt sogar 1981 eine hohe Auszeichnung: die Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis.

Artikel vom 28.07.2004
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