Deutscher Kinderschutzbund unterstützt auch 2004

Hilfe für Kinder in Not

München · Auch im Jahr 2004 wird die Deutscher Kinderschutzbund-Stiftung wieder zahlreiche Initiativen in ganz Deutschland finanziell unterstützen. Wichtige Gelder für die Einrichtungen in einer Zeit nachlassender Spendenbereitschaft.

Der Deutsche Kinderschutzbund e.V. (DKSB), der bereits sein 50-jähriges Bestehen feierte, ist in der Bundesrepublik mit seinen 50.000 Mitgliedern in 420 Orts- und 16 Landesverbänden die größte Lobby für Kinder.

Die 1990 gegründete Stiftung des DKSB unterstützt nicht nur Initiativen des Kinderschutzbundes, sondern wählt unter fachkompetenter Leitung von Prof. Dr. Wulf Rauer, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Deutschen Kinderschutzbund-Stiftung, die förderungswürdigsten Initiativen unter allen Bewerbern aus. Wer konkret unterstützt wird, legten die Kuratoriumsmitglieder fest.

Eine weitere Initiative, die von der Stiftung des Deutschen Kinderschutzbundes unterstützt wird, ist »Refugio München«. Folterungen, Vergewaltigungen, Morde – 2002 kamen über 70.000 Menschen nach Deutschland, um hier um Asyl zu bitten. Viele davon sind aus ihrem Land geflohen, weil dort Krieg herrschte. Sie waren Zeugen von Kampfhandlungen, sie wurden verfolgt, mussten in Lagern leben und waren selbst in Gewaltakte verwickelt. Sie werden mit ihren Erlebnissen psychisch nicht fertig, sind traumatisiert.

Das gilt für die Erwachsenen, aber ganz besonders für die Kinder. Sie brauchen Freiraum und fachmännische Hilfe, um wieder zu sich selbst zu finden. Statt desssen leben sie mehr oder weniger sich selbst überlassen in Gemeinschaftsunterkünften.

Für die Kinder und Jugendlichen ganz besonders schlimm. »Refugio München« will hier helfen. In Zusammenarbeit mit Heimleitungen, Sozialdiensten und Kinderkliniken unterstützt die Initiative Flüchtlingskinder schon möglichst kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland durch Einzel- und Gruppentherapien. Psychische Probleme, Foltererfahrungen, Traumatisierung und Suizidalität waren die häufigsten Themen. »Den traumatisierten Kindern ihr Selbstbewusstsein zurückzugeben, ist das Ziel unserer Arbeit«, sagt Refugio-Geschäftsführerin Anni Kammerlander. Die Initiative hat ihren Sitz in München und betreut vor allem Flüchtlinge, die in der bayerischen Landeshauptstadt und Umgebung leben. Refugio wurde 1994 gegründet.

Neben fest angestelltem Fachpersonal – Therapeuten, Sozialpädagogen, Dolmetschern – und als freie Mitarbeiter tätigen Ärzten, wird Refugio von 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstütz. In 43 verschiedenen Gruppen werden aktuell 464 Kinder aus 12 verschiedenen Flüchtlingsunterkünften betreut. Dazu kommen Kinder in Einzeltherapie. Die Deutscher Kinderschutzbund-Stiftung finanziert zwei der Therapiegruppen.

Kinderschutzinitiativen, die sich für 2006 um eine Förderung bei der Deutschen Kinderschutzbund-Stiftung bewerben möchten, senden ihre Unterlagen bitte an: Deutscher Kinderschutzbund-Stiftung, Herrn Ulf Schade, Hinüberstraße 8, 30175 Hannover, Telefon 0511/81 60 71, Fax: 0511/ 81 29 94.

Artikel vom 28.07.2004
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