Einbahnsystem rund um Grillparzerstraße: für Kinder immer noch gefährlich

Nachbessern erwünscht

Schulweghelfer sichern derzeit morgens und mittags an der Einsteinstraße und am Leuchtenbergring die Kinder auf ihrem Weg in die Grundschule an der Ernst-Reuter-Straße 4 ab.  	Foto: ms

Schulweghelfer sichern derzeit morgens und mittags an der Einsteinstraße und am Leuchtenbergring die Kinder auf ihrem Weg in die Grundschule an der Ernst-Reuter-Straße 4 ab. Foto: ms

Haidhausen · Ganz so schlimm wie befürchtet ist es nicht rund um die Grillparzerstraße. Bekanntlich läuft hier im Rahmen der Tunnelbaustelle seit 1. Mai das so genannte »Einbahnsystem«, bei dem die Prinzregentenstraße und Einsteinstraße zwischen A 94 und Grillparzerstraße bis 2005 Einbahnstraßen sein werden.

Doch trotz aller Änderungen: Der Verkehr fließt einigermaßen. Statt der prognostizierten 33.000 Fahrzeuge pro Tag queren laut offiziellen Messungen im Juli 22.000 Autos die Grillparzerstraße. Und, dass die auch wirklich die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer fahren und nicht schneller, wie die meisten, dafür soll bald auf Höhe der Schneckenburgerstraße eine dauerhafte Überwachungskamera sorgen.

Nach knapp drei Monaten hat sich hier nach anfänglichem Chaos alles mehr oder minder eingespielt zwischen Autofahrern, Radlern und Fußgängern.

Nicht aber für die Kinder der Grundschule an der Ernst-Reuter-Straße 4. »Eine Idylle war der Schulweg ja auch schon vor der neuen Verkehrsführung nicht«, erzählt Lis Scherer, Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule. »Aber seit Mai sind die Kinder hier noch mehr Risiken ausgeliefert.« Zwar sorgen insgesamt drei Schulweghelfer für Sicherheit an den besonders brenzligen Stellen am Übergang Leuchtenbergring und an der Kreuzung Grillparzer-/Einsteinstraße. Die liegt Scherer besonders am Herzen. Denn die Grünphase für die Fußgänger sei hier immer noch viel zu kurz. Mit flottem Tempo schaffe man es selbst als Erwachsener gerade so über die Straße – wenn man just in dem Moment losspurtet, wenn die Fußgängerampel auf Grün umschaltet. Für die Kinder, die das zwar extra trainiert hätten, sei das nicht immer so einfach zu bewältigen. Das hat Scherer auch Oberbürgermeister Christian Ude geschrieben. Von seiner Antwort war die engagierte Mutter enttäuscht: Gesetzlich sei alles in Ordnung, alle Bestimmungen würden eingehalten.

»Mag stimmen, doch subjektiv ist hier für die Kinder eben nicht alles in Ordnung«, schimpft Scherer. Wichtig sei allein der Verkehrsfluss, weniger der Aspekt der Schulkreuzung.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) will jedenfalls nachlegen, was die Sicherheit der Fußgänger an der Kreuzung Einsteinstraße angeht, berichtet Stefan Bauer, verantwortlich im KVR für den Verkehr rund um die Tunnelbaustelle: in den Sommerferien soll eine neue Ampelsoftware eingebaut werden. Dabei werde die »Schutzzeit« für Fußgänger erhöht.

Das bedeutet: auch wenn die Ampel bereits Rot zeigt, dauert es noch ein paar Sekunden, bis die Autos tatsächlich losfahren. »Ein Fortschritt«, meint Scherer, »aber zufrieden bin ich damit nicht. Denn für die Kinder wäre es einfacher, wenn die Ampel tatsächlich Grün zeigen würde.«

Was es noch alles zu verbessern gibt, wollen Eltern, Bezirksausschuss, Vertreter der Polizei Au und Bogenhausen und Stefan Bauer nun diese Woche bei einer Ortbegehung klären. Bis zum neuen Schuljahr soll sich hier jedenfalls einiges getan haben in Sachen Sicherheit für die Bogenhauser und Haidhauser Kinder. Michaela Schmid

Artikel vom 28.07.2004
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