Gedenk-Stein für Opfer der Flugzeugkatastrophe 1958

ManU-Denkmal kommt jetzt

Die Unglücksmaschine.	 Foto aus »Trudering«, Volk Verlag

Die Unglücksmaschine. Foto aus »Trudering«, Volk Verlag

Kirchtrudering · Im Winter 1958 waren in Kirchtrudering bei einer der bis dahin größten Flugzeugkatastrophen der zivilen Luftfahrt 23 von 44 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Unter den Opfern befanden sich auch acht Spieler der legendären Fußballmannschaft von Manchester United. Die legendären »Busby-Babes« genießen auf der Insel noch heute ähnliche Sympathien wie in Deutschland die »Helden von Bern«. Fußball-Legende Bobby Carlton überlebte das Unglück.

Ein unaufälliger Blumentrog mit einer kleinen Gedenkinschrift erinnert zwischen Emplstraße und Rappenweg an das tragische Unglück. Am 22. September soll nun ein neuer Gedenkstein enthüllt werden. Er wird von Manchester United finanziert. In die Grundplatte aus dunkelblauem Schiefer und einer Einfassung aus behauenem Sandstein soll eine Texttafel in Englisch und Deutsch eingelassen werden, weiß SPD-Landtagsabgeordneter Hermann Memmel, der sich jahrelang für eine würdigere Gestaltung des historischen Ortes eingesetzt hat. Ebenso sollen die Stadtwappen Münchens und Manchesters sowie die Namen der Opfer in den Stein integriert werden.

Am Nachmittag des 6. Februar 1958 zerstoben die Träume und Hoffnungen der britischen Fußballnation auf der schneebedeckten Startbahn zwischen Riem und Kirchtrudering. Nach zwei wegen schlechter Witterung abgebrochenen Startversuchen, hatten Flugkapitän James Thain und sein Copilot Ken Rayment für ihre Airspeed Ambassador AS 57 gegen 15 Uhr eine erneute Startfreigabe erhalten.

Die Maschine der British European Airways gewann jedoch nur langsam an Geschwindigkeit. Während die Nase bei 85 Knoten zögerlich abhob, löste sich der Flieger nicht vom Boden. Die Maschine durchschlug einen Begrenzungszaun, traf mit der Backbordfläche auf ein Haus und mit dem Cockpit gegen einen Baum. Das Heck zerfetzte eine Holzgarage, in der ein LKW abgestellt war.

Es war genau 15.04 Uhr, als ohrenbetäubende Geräusche aus zerberstendem Metall und Feuersbrünsten das Schneetreiben durchdrangen. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit stellte sich eine plötzliche Stille ein, wie Überlebende berichteten. Die Ursache war, wie so oft, banal: Das Startbahnende war mit zuviel Schneematsch bedeckt. ms

Artikel vom 27.07.2004
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