Kleingartenanlage Riem feiert 50-Jähriges am 24. Juli

Vom Verkehr geteilte Grünoase

Idyllisch: Die Kleingartenanlage in Riem.	Foto: Privat

Idyllisch: Die Kleingartenanlage in Riem. Foto: Privat

Riem · Ein ganz besonderer Termin steht am 24. Juli für die Riemer Kleingartenbesitzer an: Der Verein und die Gartenanlage bestehen seit 50 Jahren.

Aus diesem Grunde findet am Samstag, den 24. Juli, ab 11 Uhr, ein großes Garten-fest auf der Gemeinschaftsfläche des Vereins an der Riemer Straße 425, statt.

Zum Festprogramm gehört der Zauberer Hofini, das Musikduo Sigi und Manni aus Dachau und der Zirkus Liberta. Dazu gehört auch, dass es was zum Essen, Trinken und bei einer gut ausgestatteten Tombola was zu gewinnen gibt. Um 10.50 Uhr wird von den Truderinger Böller-schützen der Salut geschossen. Für die Kinder sind Spielwettbewerbe vorgesehen. Alle Gartler, Vereine in Riem und die Bevölkerung rund um Riem sind dazu herzlich eingeladen.

Am 24. November 1954, also vor 50 Jahren, wurde der Verein von 64 ehemaligen Mitgliedern einer städtischen Kleingartenanlage gegründet. Für ihre aufgegebenen Kleingärten in Bogenhausen, wo dann die Parkstadt Bogenhausen entstand, fanden sie in Riem Ackerflächen. Es entstanden 86 Kleingärten in Eigentum.

Mit Handwagen, Fahrrädern und geliehenen Fuhrwerken begann im Frühjahr 1955 der Umzug nach Riem. Bevor die Gärten aber bezogen werden konnten, musste noch eine eigenständige Wasserleitung aufgebaut, Wege geebnet, Gartenzäune errichtet und alle Kosten auf die Gartler umgelegt werden. Danach entstand mit viel Ar-beit ein kleines Paradies.

In den fünfzig Jahren gab es nicht immer nur Freude und Spaß am und im Garten. 1966 wurden die Gartler aufgeschreckt durch Überlegungen, eine Autobahn über den Flughafen hinaus zu bauen, das konnte verhindert werden. Aber umso härter traf es dann 28 Garten-besitzer, als sie tatsächlich ab dem Jahre 1975 dem Autobahnbau im Wege waren und absiedeln mussten. Die Gartenanlage ist seitdem geteilt. Dafür entstanden 17 neue Gärten auf einer Ersatzfläche.

Die Verlegung des Flughafens von Riem nach Erding und dessen Umzug am 16./17. Mai 1992 war sicher mit einem Aufatmen verbunden. »Wie erschrocken waren wir aber, als Pläne bekannt wurden, in der Nachbarschaft zunächst eine Fußballarena und dann einen Hubschrauberlandeplatz zu errichten«, erzählt der ehemalige Vorsitzende Georg Prinz. Von beidem blieb die Kleingartenanlage verschont. Denn war es in den 50er Jahren noch die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse, ist es heute vor allem die stadtnahe Erholung und das Leben mit und in der Natur, das von den Gartennutzern (insbesondere den Kindern) so geschätzt wird.

Artikel vom 21.07.2004
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