Werner Winklers erstes Soloprogramm

Hier spielt der Chef

Das erste Soloprogramm mit 54: Werner Winkler geht in seiner „Drehleier“ ab 21. Juli auf „Schnitzeljagd“.

Das erste Soloprogramm mit 54: Werner Winkler geht in seiner „Drehleier“ ab 21. Juli auf „Schnitzeljagd“.

Wenn ein Künstler kurz vor seinem Auftritt ausfällt, hat der Bühnenbetreiber ein Problem: Woher schnell Ersatz kriegen? Oder was auf den Spielplan setzen, wenn zur Hochsommerszeit von vornherein niemand vor einem – bei Biergartenwetter zu befürchtenden – leeren Saal spielen will?

Werner Winkler ist jetzt autark: Mit seinem ersten Soloprogramm stellt er sich selber auf die Bühne seiner „Drehleier“. „Schnitzeljagd – Des woass i dann scho wias gmoant is“ lautet der Titel des Ein-Mann-Stücks, das am 21. Juli Premiere hat. „Keine Comedy, eher eine Groteske“, beschreibt Winkler. Die Handlung: Immer wieder tauchen Zettel auf. Botschaften. Drohungen. Erotisches. Wer schreibt die Zettel? Wie kommen sie zu ihm? Soll er die Anweisungen befolgen? Ist es ein Mosaik – ergibt es einen Sinn, wenn man die Zettel in die richtige Reihenfolge bringt? Grotesk, spannend, witzig und irreal nähern sich die zwei verschiedenen Typen, die Winkler spielt, der Antwort... In diese Rahmenhandlung ver-packt Winkler natürlich viele Anspielungen aufs wahre Leben. Wie es in einem Gastrobetrieb zugeht, wie das ist mit dem Mythos Künstlergarderobe, Wahrheiten über das Publikum – und auch Daniel Küblböck kommt vor. Obwohl es sein erstes Soloprogramm ist, ist Winkler nicht gerade ein Bühnenneuling: Beim „Varieté Spectaculum“ von 1977 stand er als eines von zehn Ensemblemitgliedern selbst im Rampenlicht. Als Autor und Regisseur ist er ständig in der Kleinkunstszene präsent:Regie geführt hat er bei den Occams, Sternhagelbairisch, der Couplet-AG, Giebel-Priol und anderen. Neben dem Varieté Specatculum hat er Programme wie „Millionendorf“und „Bye Bye Bayern“ geschrieben. Er kennt die Karrieren von Kabarettisten, hat Entwicklungen und Abstürze beobachtet. Für sein Soloprogramm hat er Zeit freigeschaufelt, sich nach Passau zurückgezogen und bei Sigi Zimmerschied kollegiale Unterstützung geholt. Wie sieht es aus mit dem Lampenfieber?„Bis zum Nachmittag einer Premiere hab ich eigentlich keins“, meint Winkler. „Aber ich sollte vor 15 Uhr eine Kleinigkeit gegessen haben.“ Der Drehleier-Chef spielt vom 21. bis 24. Juli und vom 28. bis 31. Juli täglich um 20.30 Uhr – klar: in der Drehleier (Rosenheimer Straße 123, Tel. 482742).

Artikel vom 18.07.2004
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