Die Muffathalle feiert elften Geburtstag

Kultur im Industriebau

Gratulieren auch: Das italienische Reggae-Soundsystem „One Love Hi-Pawa“. 	Foto: VA

Gratulieren auch: Das italienische Reggae-Soundsystem „One Love Hi-Pawa“. Foto: VA

Philosophische Nachtgespräche, Bandwettbewerbe, Hip-Hop-Jams oder Drum´n Bass Sessions. Konzerte mit internationalen Größen der Musikszene wie Kruder & Dorfmeister, Buena Vista Social Club oder Carlos Santana, Open-Air-Leinwandpräsentationen von Kultserien wie Monaco Franze oder Kir Royal: Die Münchner Hallenkultur hat neben drögen Schlager- und Limes-Parties noch wirklich Spannendes zu bieten. Seit elf Jahren beschert die Muffathalle den nachtschwärmenden Kulturinteressierten ein abwechslungsreiches Programm.

Multikulturelle, zukunftsorientierte und vor allem urbane Gegenwartskunst sind Schlagworte, die das Programmkonzept bestimmen und damit treffen die Veranstalter offensichtlich den Nerv der Münchner Kultur- und Jugendszene.

Denn das Konzept geht auf und ist seit nunmehr elf Jahren erfolgreich. Grund zum kräftigen Feiern und zwar an diesem Samstag. Die Halle im Dreieck zwischen Gasteig, Deutschem Museum und Praterinsel steht übrigens schon bedeutend länger. Sie wurde 1894 erbaut und benannt nach Karl August Muffat, einem königlich-bayerischen Reichsarchivrat und Historiker (1804 bis 1878). Einst versorgte sie die Stadt als Dampfheizkraftwerk – das erste in München.

Als sich 1990 die Stadträte dazu entschlossen, die Halle – in der übrigens zwischenzeitlich auch Tennis gespielt wurde – kulturell zu nutzen, wurden die folgenden zwei Jahre und sieben Millionen DM für einen aufwändigen Umbau verwendet. Auf Denkmalschutz und die hohen technischen Ansprüche an ein multifunktionales Kulturzentrum wurde dabei geachtet. Neben der großen Halle, einer kleinen Terrasse und einem gemütlichen Biergarten für die sommerlichen Tage, ist zusätzlich das „Muffatcafé“ entstanden. Hier wird zu aktuellen elektronischen Klängen oder Reggae getanzt und gechillt. Die Muffathalle ist außerdem seit Jahren ein fester Veranstaltungsort für die Münchner Biennale, „Spiel-art“, die Tanzwerkstatt Europa, „musica viva“, das Münchner Jugendfilmfest und das Festival der Kulturen.

Am kommenden Samstag steht die hauseigene Geburtstagsfeier auf dem Abendprogramm: Gefeiert wird in der Halle mit Scarlet von „Spacek“, Explizit von „Main Concept“ und Sepalot von „Blumentopf“, sowie die polnischen Ninja-Tune-Helden Skalpel, die seit vier Jahren ein Revival des einst großen, polnischen Jazz vollführen. Das Café wird zur Dancehall, in der das legendäre Budadub-Ensemble und auch Italiens erstes und nach wie vor bekanntestes Reggae-Soundsystem One Love ihre Platten drehen lassen. Auf der Terrasse wird gegrillt.

Beginn ist um 22 Uhr, die Karten kosten im Vorverkauf 5 Euro und an der Abendkasse 7 Euro. Von Silvia Glas

Artikel vom 15.07.2004
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