Triste und magische Orte

»Digitale Stadt« – eines der hundert Projekte bei der A2. Für Kinder gibt es Aktionen hinter der Alten Pinakothek. Fotos: A2, Pädagog. Aktion

München, die Stadt am Fluss. Zwar plätschert die Isar nicht so imposant durch die Stadt wie der Rhein durch Köln, doch auch unser Fluss prägt den Charakter der Stadt eindeutig. München hat aber nicht nur einen Fluss, sie ist auch »im Fluss«, gerade was ihr Äußeres anbelangt: Beständig ändert sich das Gesicht der Stadt. Hier werden alte Bausünden abgerissen, dort entstehen neue Wohnsiedlungen.

Oft begleitet von kontroversen Diskussionen – Streit um Hochhäuser ist nur ein Beispiel. Auch diese Streitpunkte kommen bei der am Sonntag angelaufenen Architekturwoche »A2« zur Sprache, die – selbstverständlich – unter dem Motto »Stadt im Fluss« steht. Der Veranstalter – der »Bund Deutscher Architekten« – möchte in Zusammenarbeit mit der Stadt München und der Bayerischen Architektenkammer über die »trostlosen bis magischen Orte« der Stadt diskutieren.

Der Austausch soll aber auch mit interessierten Bürgern stattfinden, die »Freude an der Auseinandersetzung mit gebauter Umwelt haben«. Nur eines wird ausgeklammert: Die Krise einer Berufsbranche, in der mittlerweile rund acht Prozent ohne Arbeit sind. Und die Aussichten für künftige Hochschulabsolventen – allein in München gibt es einige Tausende – sind düster. Doch die Branche möchte in den verbleibenden A2-Tagen guten Mutes nach vorne schauen. Auf dem Programm stehen 700 Veranstaltungen.

Am heutigen Donnerstag können Interessierte an einer Führung zu Münchens »Neuen Adressen« teilnehmen (Treff: 18 Uhr, am Birketweg 5a, Anmeldung: Tel. 54 45 59 50). Am Freitag geht es von 15 bis 17 Uhr, zusammen mit der Stadtbaurätin zur spannenden Architektur der Heimatstadt (Treffpunkt: Herrnstraße 44, Anmeldung: Infopoint, Barer-/Gabelsbergerstraße). Für Kinder gibt es auf der Wiese hinter der Alten Pinakothek ein großes Spielraumprogramm: bis 17. Juli, von 13 bis 19 Uhr. »Architektur in Kinderschuhen« heißt eine Ausstellung im 50er-Jahre-Bau an der Gabelsbergerstraße 55, im Kulturkiosk »Kanzler« (bis 18. Juli, von 11 bis 24 Uhr).

Das gesamte Programm findet sich unter www.zweite-architekturwoche.de. Dreh- und Angelpunkt der zweiten Architekturwoche ist der neu geschaffene »Architekturclub« im ehemaligen Rechenzentrum der TU an der Barer-, Ecke Gabelsberger Straße. Hier sollen Architekten, Stadtplaner und Bürger aufeinandertreffen. Auf dass München künftig spannender fließt! Filippo Cataldo

Artikel vom 15.07.2004
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