Ein astronomisches Jahrhundertereignis

Venus vor der Sonne

Der Verlauf der Venus vor der Sonne am 8. Juni.	Grafik: ABC Fotosatz

Der Verlauf der Venus vor der Sonne am 8. Juni. Grafik: ABC Fotosatz

Haidhausen · In den vergangenen Monaten leuchtete strahlend hell der Planet Venus als »Abendstern« am westlichen Himmel. Nun zieht sie sich vom Himmel zurück und nähert sich – von der Erde aus gesehen – rasant der Sonne.

Die Annäherung zwischen Sonne und Abendstern erreicht am Vormittag des 8. Juni ihren Höhepunkt, wenn die Venus als schwarze Scheibe von 7.20 Uhr bis 13.24 Uhr vor der Sonne vorüber ziehen wird. Dieser ausgesprochen seltene »Venustransit« ereignete sich das letzte Mal im Jahre 1882, so dass kein zur Zeit lebender Mensch diesen Vorübergang vor der Sonnenscheibe bisher gesehen hat. Diesen Venustransit sollte man nicht verpassen, denn der nächste wird in Deutschland erst wieder am 11. Juni 2247 im vollen Verlauf zu sehen sein.

Aus diesem Grund rüsten sich bereits jetzt Sternwarten und Hobbyastronomen für die Beobachtung dieses »Venus-Transit 2004«. Ein internationales Beobachtungsprojekt, das als »VT 2004« unter der Regie der »Europäischen Südsternwarte ESO« angelaufen ist und bei dem jeder mitmachen kann (unter www.vt-2004.org), verleiht der Bedeutung dieses astronomischen Ereignisses ein ganz besonderes Gewicht. Die Münchner Volkssternwarte informiert vorab die Besucher über dieses außerordentliche Himmelsereignis bei den abendlichen Führungen von Montag bis Freitag um 21 Uhr. Am Tage dieses kosmischen Schauspiels hat die Volkssternwarte von 6 bis 14 Uhr geöffnet. Um 6.30 Uhr gibt es einen Vortrag über das bevorstehende Ereignis, und anschließend geht es zur Beobachtung auf die Dachterrasse der Sternwarte, wo viele mit speziellen Filtern bestückte Teleskope für die Besucher bereitstehen.

Peter Stättmayer von der Volkssternwarte warnt jedoch: »Versuchen Sie jedoch nicht ohne geeignete Filter zur Sonne zu blicken. Ihre Augen könnten sonst erblinden!« Wer gute Augen hat, kann den Venustransit mit einer Finsternisbrille (auf der Volkssternwarte erhältlich) verfolgen, sieht die Venus jedoch nur als Pünktchen vor der Sonne, während auf der Münchner Volkssternwarte die Venus als große schwarze Scheibe im Fernrohr zu erkennen ist.

Artikel vom 02.06.2004
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