Münchner Jugendrat scheint vor dem Aus!

Beschluss ist »falscher Weg«

München · In der Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses am 18. Mai hat eine Mehrheit aus CSU, Wohlfahrtsverbänden und freien Trägern gegen die Stimmen von SPD, Grünen und der Jugendverbände beschlossen, die vergleichsweise bescheidene finanzielle Ausstattung des Münchner Jugendrates ab dem Jahr 2005 ganz zu streichen und damit dieses Mitwirkungsgremium junger Menschen in der Stadt einzustellen, teilt der Kreisjugendring München-Stadt mit.

Der Beschluss wurde drei Tage nach der erfolgreich verlaufenen Veranstaltung »InsideOut III« am 15. Mai 2004 im Alten Rathaussaal getroffen. Rund 250 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren hatten am diesjährigen Partizipationstag teilgenommen. Dabei stellten Mädchen mit zwei Dritteln der TeilnehmerInnen deutlich die Mehrheit.

An den Diskussionsrunden beteiligten sich über 200 Jugendliche. Für die Weiterarbeit in Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen (MVV/öffentlicher Nahverkehr, Alternative Gesellschaft, München ist zu teuer, Schule mitgestalten, Ausgehmöglichkeit für unter 18-Jährige) haben sich die Jugendlichen für die nächsten Wochen verabredet. Die Organisatoren vom Jugendrat wollen den jungen Menschen Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in München eröffnen und sie an politisches Engagement heranführen.

Der Vorstand des Kreisjugendring München-Stadt war von dem ablehnenden Votum des Stadtratssausschusses völlig überrascht, und ist nicht bereit die Entscheidung widerspruchslos hinzunehmen.

Die Vorsitzende Elke Geweniger meint: »Es kann doch nicht sein, dass sich eine Großstadt wie München 20.000 Euro für eine erfolgreiche Mitwirkungsmöglichkeit von nichtorganisierten Jugendlichen nicht mehr leisten kann. Uns ist klar, dass überall gekürzt werden muss, aber angesichts der Klagen über Politikverdrossenheit, ist die Einstellung des Jugendrates der falsche Weg.«

Artikel vom 26.05.2004
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