Verein für Fraueninteressen wird 100 Jahre alt

Alltagsnahe Tradition

Kindergruppe mit Schwester im Gabrielenheim.

Kindergruppe mit Schwester im Gabrielenheim.

Altstadt · Der Münchner Verein für Fraueninteressen wird 110 Jahre alt. Vor 110 Jahren, im Mai 1894, entstand der älteste Münchner Frauenbewegungs-Verein: Der Verein für Fraueninteressen, der Gründungsname war: »Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau«.

Ein Verein, der trotz seiner langen Tradition bis heute ganz deutlich an der Lebensrealität von Frauen orientiert ist. Alltagsnah war der Verein von Anfang an: Mit der Einrichtung der ersten Münchner Rechtsschutzstelle für Frauen 1898 oder, zwei Jahre später, eine »Auskunftsstelle für Frauenberufe«. Der Verein führt verschiedene Kinderheime und baute in den 60er Jahren in der Düsseldorfer Straße das Neue Luisenhaus, wo laut damaligem Werbeprospekt »junge Damen in München wohnen«. Ab 1978 war er Träger des ersten Münchner Frauenhauses.

Starke Persönlichkeiten haben den Verein geprägt: Anita Augspurg etwa oder die langjährigen Vorsitzenden Luise Kiesselbach und Hildegard Kronawitter. Die Dichterinnen Ricarda Huch und Gabriele Reuter waren ebenso Mitglieder wie Gabriele Münter und Rainer Maria Rilke. Hildegard Hamm-Brücher schätzt die »im besten Sinne staatsbürgerliche Arbeit« des Vereins, und auch Thomas Mann war bei einem Münchner Vortragsabend dabei.

Artikel vom 19.05.2004
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