„InsideOut“ - Letzte Chance für Jugendrat

Die Jugend retten

Laut und deutlich Mitreden in der Stadtpolitik: Der Münchner Jugendrat.	Foto: jaw

Laut und deutlich Mitreden in der Stadtpolitik: Der Münchner Jugendrat. Foto: jaw

Es sollte der Startschuss für eine Bewegung werden. Damals, vor knapp drei Jahren. Nach zähen Diskussionen hatte sich der Stadtrat dazu durchgerungen, in München ein Jugendparlament zu installieren. Das Projekt startete recht erfolgreich: Im März 2002 fand das erste „InsideOut“ im DGB-Haus statt und mehr als 200 Jugendliche kamen zusammen, um den Politprofis im Stadtrat zu sagen, was ihnen nicht passt an München und was sie besser machen würden. Der „Jugendrat“ war geboren.

Am heutigen Samstag findet das inzwischen dritte „InsideOut“ statt, doch vom jugendlichen Optimismus der ersten beiden Jahre ist wenig geblieben. Die Macher des Jugendrats haben das Gefühl, dass jugendlicher Ehrgeiz nicht wirklich bewegen kann. Die allgemeinen Sparmaßnahmen der Landeshauptstadt und die für viele Stadtvertreter zu langsamen und zu wenig sichtbaren Ergebnisse haben dazu geführt, dass der Jugendrat um seine Existenz bangen muss: „Wir sind faktisch ziemlich pleite“, sagt Christopher Domdey, einer der aktiven Jugendlichen im Jugendrat.

Allen Widrigkeiten zum Trotz, kampflos das Feld räumen möchten die Jugendlichen nicht: „Jetzt machen wir erst einmal das ‘InsideOut’ und wenn sich danach viele Jugendliche für die Arbeit bei uns begeistern können, wird der Stadt einfach nichts anderes übrig bleiben, als uns weiter am Leben zu erhalten“, so Domdey.

Heute zählt es also: Wer möchte, dass sich auch weiterhin Jugendliche in einem politisch unabhängigen Netzwerk engagieren können, der muss heute Nachmittag ab 14.30 Uhr ins Alte Rathaus kommen. Und wer Kinder hat, sollte sie zum „InsideOut“ schicken. Eingeladen sind alle Münchner Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren, im Vorfeld wurden alle Kids zwischen 14 und 16 Jahren persönlich angeschrieben – immerhin 28.000 Einladungen sind verschickt worden.

Auf dem „InsideOut“ selbst können sich die Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen und Workshops weiterbilden und informieren. Außerdem, und das ist in dieser Stadt wirklich etwas Besonderes, besteht die Möglichkeit, die wichtigen Themen selbst zu bestimmen: „Die Teilnehmer können über das diskutieren, was ihnen unter den Nägeln brennt“, erklärt Domdey das sogenannte Open-Space-Prinzip.

Der Eintritt ist natürlich frei, am Abend winkt noch eine schöne Party in den ehrwürdigen Gewölben des Alten Rathauses. InsideOut, Heute, 14.30 Uhr, Altes Rathaus, Eintritt frei.

Von Filippo Cataldo

Artikel vom 13.05.2004
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