Immer weniger melden Radldiebstahl bei Polizei

Geklaut, verscheuert oder Straßengraben

München · Jeder, dem sein »Radl« gestohlen wurde, kennt die unangenehmen Gefühle: Erst Wut, dann Ärger und schließlich jede Menge Rennerei, was dazu führt, dass immer mehr Radler nur noch mit »Schrotträdern« unterwegs sind. Im Bundesgebiet werden im Jahr ca. 500.000 Fahrräder (Schaden ca. 200.000.000 Euro) gestohlen.

Im Laufe der letzten Jahre mussten die Ermittler der Polizeiinspektionen immer häufiger feststellen, dass die Anzeigenbereitschaft der Bürger, insbesondere bei Fahrraddiebstählen, nachlässt.

Es werden immer mehr Straftäter durch die Polizei mit gestohlenen Fahrrädern festgenommen, die ganz detailliert den Tatort benennen. Recherchen durch die Beamten bei den Hausmeistern oder Eigentümern der Anwesen führten jedoch zu dem Ergebnis, dass man von den Geschädigten der Diebstähle immer häufiger die Antwort erhält: »Eine Diebstahlanzeige bei der Polizei macht doch sowieso keinen Sinn. Da kommt nichts dabei raus!« Diese irrige Meinung führt dazu, dass sich die Zuordnung von gestohlenen Fahrrädern durch die Beamten als immer schwieriger erweist.

Für die Münchner Polizei ist es äußerst wichtig, dass die Diebstähle auch bei der Polizei gemeldet werden, um somit eine eindeutige Zuordnung bei der Ergreifung eines Täters nachvollziehen zu können.

Auch die Bestimmung des Wertes eines gestohlenen Gegenstandes und das Einholen eines Strafantrages wirkt sich auf das Strafmaß bei einem Straftäter aus. Die Münchner Polizei bittet daher die Bürger, sich immer, unabhängig vom Wert, bei Fahrrädern die Individualnummer zu notieren und ein Lichtbild des Fahrrades zu fertigen. Ca. 95 % der Fahrräder haben eine Nummer, welche an unterschiedlichen Stellen zu suchen ist.

Wenn sich Rahmennummern unterhalb des Tretlagers befinden, können diese durch Anbauteile, z. B. Bowdenzug verbaut sein. Hier sollte man den Zug kurz auf die Seite schieben um an die vollständige Nummer zu gelangen. Die Individualnummern werden von den Herstellern an verschiedenen Positionen des Fahrradrahmens angebracht: Unterhalb des Tretlagers, am Lenkerrohr, an der Platte unterhalb des Sattels an dem der Gepäckträger befestigt wird und an der Sattelstange.

Gelegentlich werden von den Herstellern auch weiße Aufkleber mit einem Strichcode, welcher unter dem Klarlack geklebt wird, angebracht. Generell gilt, Fahrräder durch geeignete Maßnahmen zu sichern und »Langfingern« keine Möglichkeit zu geben, das »Radl« zu stehlen.

Artikel vom 12.05.2004
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