Flußgolddukaten machen »Goldwäscher« happy!

Der Hit des Jahres 2000

München · Wer beim Abenteuer »Goldwaschen« nur an Amerika oder Kanada denkt, weiß wahrscheinlich nicht, dass dieses mühsame Geschäft auch in Europa einst mit großem Erfolg betrieben wurde.

So verstanden es schon die Kelten und Römer, durch Schlämmung des goldhaltigen Sandes der Flüsse kostbare Goldpartikel aus dem wertlosen Gestein auszuwaschen.

Bereits 700 n. Chr. lassen sich regelrechte Goldwaschbetriebe an der Salzach nachweisen. Bald entdeckte man, dass auch andere Flüsse goldhaltigen Sand enthielten wie zum Beispiel Isar, Donau oder auch Inn und Rhein.

Rasch erhoben die damaligen Herrscher Anspruch auf das Gold ihrer Länder ­ und so musste das Flussgold abgeliefert werden. Zunächst wurde das kostbare Metall für die Anfertigung von Schmuck verwendet; ab 1506 prägte man Münzen daraus. 1756 wurden im kurfürstlichen Münzamt zu München zum ersten Mal Münzen aus Flussgold für Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern geprägt. Die Münzen waren die ersten Isar-Dukaten und trugen die lateinische Inschrift »Ex Auro Isarae«. Weitere folgten, so die Inngold-Dukaten »Ex Auro Oeni«, der Donaugold-Dukat »Ex Auro Danubii« und schließlich der Rheingold-Dukat »Ex Auro Rheni«.

Die geringe Ausbeute des Flußgoldes erlaubte nur niedrige Prägeauflagen: manchmal konnte man nur ein paar hundert Stück herstellen im günstigsten Fall waren es zweitausend. Für gut erhaltene Exemplare werden heute fünf- bis zehntausend DM gezahlt.

Die abenteuerliche Geschichte der Flußgolddukaten hat die Münz-Prägstatt München veranlasst, originalgetreue Nachprägungen in Dukatengold aufzulegen, die jetzt bei Banken und Sparkassen bestellt werden können. Jeder der vier Flussgolddukaten wird aus 986er Dukatengold in der Originalgröße von ca. 21 mm geprägt und kostet DM 235,- Ihre gemeinsame Rückseite zeigt König Ludwig I. von Bayern.

Alle Münzsammler sind jetzt in der Lage, die begehrten historischen Flußgolddukaten für einen Bruchteil der international üblichen Preise zu erwerben. Sie unterscheiden sich von ihren Originalen nur durch die für Nachprägungen gesetzlich vorgeschriebene Punzierung der Jahreszahl (2000). Um auch der Geldgeschichte dieser Seltenheit gerecht zu werden, wird jedes Motiv in einer Auflage von nur 2.000 Exemplaren geprägt. Das große Interesse, das die Vorankündigung auslöste, macht es ratsam, nicht lange mit dem Erwerb für die eigene Sammlung, als »Familienschatz« oder als Weihnachtspräsent zu warten. Die Auflage dürfte rasch ausverkauft sein. Weitere Informationen durch den Sammler-Service der Münz-Prägstatt München, T. 0 81 31/59 19 20.

Artikel vom 15.11.2000
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...