Vergangenheitsbewältigung auf Zelluloid

Teuflisches aus Tschechien. Foto: Veranstalter

Haidhausen · Nach dem überwältigenden Erfolg der letzten Jahre zeigt die Offene Akademie der Münchner Volkshochschule täglich ab Dienstag, 4. Mai, 20 Uhr, im Gasteig, Vortragssaal der Stadtbibliothek, die ultimativen Höhepunkte des aktuellen tschechischen Filmschaffens.

Die »IV. Tschechische Filmwoche« wird mit der Erfolgskomödie »Pupendo« des Regisseurs Jan Hrebejk eröffnet. Durch die Erweiterung der Europäischen Union im Mai 2004 wird auch die reiche tschechische Kinematographie näher an das europäische Blickfeld rücken. Als Ausdruck einer neuen, intensivierten Nachbarschaft, geht nun das Tschechische Filmfest der Münchner Volkshochschule bereits in das vierte Jahr. Der Eröffnungsfilm »Pupendo«, eine bittersüße Komödie des Erfolgsregisseurs Jan Hrebejk, handelt von zwei Familien nach der Niederschlagung des Prager Frühlings.

Voller Liebe für die »kleinen Leute« und mit trockenem Humor, setzt Hrebejk in seinem vierten Spielfilm die filmische Erkundungsreise in die jüngste tschechische Vergangenheit fort. »Pupendo« schlug an den tschechischen Kinokassen alle Rekorde und erhielt den Hauptpreis der »Finale Plzen« 2003. Die Lust, das nationale Trauma mit den Mitteln der Satire aufzuarbeiten, teilt Hrebejk mit vielen Autoren und Regisseuren seines Landes. So auch mit Jan Krauss, dessen Spielfilmdebüt »Mestecko« die schrittweise Zerstörung der kleinen Hoffnungen und Illusionen in einem Provinzstädtchen nach der »sanften Revolution« aufs Korn nimmt.

Offensichtlich eine heilsame Therapie. Blickt man auf jüngere deutsche Produktionen wie »Sonnenallee« oder »Good bye, Lenin«, beginnt sie auch hierzulande erfolgreich zu wirken. Die Filmwoche wird in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Kulturzentrum in der Prinzregentenstraße 7 veranstaltet. Alle Produktionen werden in tschechischer Sprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Karten gibt es jeweils für 5 Euro bei Anmeldestellen der MVHS und an der Abendkasse. Eine kostenlose Programmbroschüre liegt aus.

Artikel vom 28.04.2004
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