Am Samstag wurde in Berg am Laim die Vinzenz-von-Paul-Straße eingeweiht

Auf ganz neuen Pfaden

Schwester Adelinde bei der Enthüllung der Vinzenz-von-Paul-Straße. Der Heilige (1581-1660) ist seit 1855 Schutzpatron aller karitativen Vereine. 	Foto: W. Dausch

Schwester Adelinde bei der Enthüllung der Vinzenz-von-Paul-Straße. Der Heilige (1581-1660) ist seit 1855 Schutzpatron aller karitativen Vereine. Foto: W. Dausch

Berg am Laim · Die Barmherzigen Schwe-stern freuen sich über eine Ehrung für ihren Ordenspatron Vinzenz von Paul: Ihm wurde in Berg am Laim eine neue Straße gewidmet.

Die Vinzenz-von-Paul-Straße erschließt nun von der Sankt-Michael-Straße aus in Richtung Westen ordenseigenen Grund.

Dass gerade in Berg am Laim eine Straße nach dem Ordensheiligen der Barmherzigen Schwestern benannt wird, kommt nicht von ungefähr. Hier wirken die Barmherzigen Schwestern nämlich bereits seit 164 Jahren. Heute befindet sich in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche St. Michael ein gleichnamiges Alten- und Pflegeheim. Mit Platz für 216 Bewohnerinnen und Bewohner ist St. Michael das größte aller sechs Alten- und Pflegeheime der Barmherzigen Schwestern. Die Geschichte des heutigen Heims begann 1840.

Weil die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle unter den Ordensschwestern, die damals hauptsächlich in Münchner Krankenhäusern arbeiteten, als Folge einer Cholera-Epidemie bedenklich zunahm, wies König Ludwig I. die kurfürstliche Josephsburg zu Berg am Laim der Kongregation als Erholungshaus an. Darin konnten die Schwestern neue Kräfte für ihren äußerst aufreibenden Dienst sammeln.

Im Laufe der Zeit hat die Ordensgemeinschaft rund um das Erholungsheim Grundstücke hinzugekauft, so dass lange Zeit eine Landwirtschaft betrieben werden konnte und Platz für Erweiterungsbauten bestand. Denn wenige Jahrzehnte nach Gründung der Kongregation wurde auch für die alt gewordenen Schwestern ein Haus benötigt, in dem sie ihren Lebensabend verbringen konnten. 1978 bis 1980 hat die Kongregation das heute bestehende Heim gebaut. Seit ein paar Jahren wohnen hier neben Schwestern auch »zivile« ältere Menschen.

Für einen Teil davon sind bereits Bauarbeiten in vollem Gang: Im Herbst können dort Mitarbeiter ordenseigener Einrichtungen (Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime) mit ihren Familien in 24 Wohnungen einziehen. Außerdem wird sich die Regionalleitung einer anderen Schwesterngemeinschaft, die der Missionarinnen Christi, dort ansiedeln.

Ein weiteres größeres Grundstück behalten sich die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul außerdem zur späteren eigenen Nutzung vor: Sie können sich gut vorstellen, ihr jetziges Mutterhaus in der Nußbaumstraße, für das sie zwar das Nutzungsrecht haben, dessen Grundstückseigentümer aber der Freistaat ist, an die Vinzenz-von-Paul-Straße zu verlegen. Momentan befinden sich aber die Pläne dafür in einer noch nicht spruchreifen Planungsphase.

Artikel vom 28.04.2004
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