Holocaust und Jugendliche: Ausstellung und Gespräch

Erinnerung in virtuellen Zeiten

Sechs Millionen jüdische Opfer forderte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.	Foto: Kulturreferat

Sechs Millionen jüdische Opfer forderte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Foto: Kulturreferat

Haidhausen · »Nie wieder! Zur Geschichte des Holocaust« heißt eine neue Ausstellung, die ab 23. April bis 9. Mai, im ersten Stock des Gasteig zu sehen ist. Der Eintritt dazu ist frei.

Die Schau basiert auf dem gleichnamigen Buch des englischen Historikers Martin Gilbert und zeigt die Entstehung und den Verlauf des Holocaust. Holocaust ist die in Israel und der englischsprachigen Welt gebräuchliche Bezeichnung für die Massenvernichtung von Juden durch das nationalsozialistische Regime im 2. Weltkrieg. Seit Januar 2003 wandert die Schau durch bayerische Schulen. Jetzt ist sie zum ersten Mal in München. Schülerinnen und Schüler haben sie um eigene Beiträge ergänzt, die auch im Gasteig zu sehen sind.

Begleitend zur Ausstellung veranstaltet die Volkshochschule am Dienstag, 27. April, 19 Uhr, im Carl-Orff-Saal, das Podium »Generationengespräch zum Umgang mit dem Holocaust«. Wie lässt sich das Menschheitsverbrechen Holocaust für Jugendliche begreifbar machen? Wie wird das historische Wissen an den Schulen vermittelt, wenn Internet und Video-Games die Erfahrungswelten Jugendlicher prägen? Wie sieht die Gratwanderung zwischen Forderung und Überdruss aus? Wird die Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden verblassen, wenn die Generation der Zeitzeugen nicht mehr Zeugnis ablegen kann?

Über diese Fragen diskutieren Schüler, die sich mit der Ausstellung »Nie wieder« auseinandergesetzt haben, mit Fachkundigen aus Medien, Museum, Universität und Schule über den richtigen oder falschen Umgang mit dem Holocaust. Zur Diskussion sind eingeladen: Ruth Klüger, Literaturwissenschaftlerin, Walter Pehle, Herausgeber der Reihe »Die Zeit des Nationalsozialismus«, Bernhard Purin, Gründungsdirektor des Jüdischen Museums München, Maurice Philip Remy, Fernsehproduzent und Autor, Robert Sigel, Lehrer am Josef-Effner-Gymnasium und die Autoren Hermann Vinke, Journalist, und Harald Welzer, Kulturwissenschaftler. Karten gibt es für 6 Euro an der Abendkasse. Für Jugendliche ist der Eintritt frei!

Artikel vom 21.04.2004
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