Nächste Saison gibt »Peiting-Connection« Kurs vor

Abschied in den Sommer

In den nächsten Monaten nur selten in der Eishalle: Das EHC-Team.Foto: mh

In den nächsten Monaten nur selten in der Eishalle: Das EHC-Team.Foto: mh

München · Die Spuren der Feierlichkeiten auf dem Eis des Stadions am Oberwiesenfeld sind mittlerweile beseitigt: Vom überschwänglich ausgeschütteten Bier ist keine Spur mehr zu sehen und auch sonst ist es merklich ruhiger geworden in der Halle.

Vor zwei Wochen hat hier der EHC München sein letztes Saisonspiel bestritten und ist, wie berichtet, im Halbfinale an Bremerhaven gescheitert. Die Fischköppe sind mittlerweile Oberligameister und werden in der kommenden Saison in der zweiten Liga spielen.

Für Michael Eibl dagegen, den bisherigen Trainer des EHC München, ist das Spiel vorbei. Vor zwei Wochen hat sein ganz persönlicher Urlaub vom Eishockey begonnen. Auf Einladung des Vereins ist er nach Österreich gefahren, um auszuspannen und die Saison Revue passieren zu lassen. Nach München wird er nicht mehr zurückkehren, zumindest nicht als EHC-Trainer. Vielleicht wird er in der nächsten Saison noch einen Bayernligisten trainieren. Aber weiter Profi-Eishockey in der Oberliga, nein, das möchte sich der frühere Profi und heutige Berufsschullehrer nicht mehr antun.

Der blonde Bayer geht also, doch einen Nachfolger konnte der EHC-Vorstand bereits wenige Tage nach dem letzten Saisonspiel präsentieren: Auf den Niederbayern Eibl folgt der Oberbayer Georg Kink. Der 54-Jährige ist in der Landeshauptstadt kein Unbekannter: Er spielte einige Jahre als Spieler beim »EHC 70«, dem Vorgänger von »Hedos München«. Zuletzt trainierte der ehemalige DEL-Coach den Oberliga-Konkurrenten aus Peiting.

Dort musste er nach einem heftigen Streit mit einigen Spielern während der laufenden Saison seinen Hut nehmen. In München trifft er nun auf einen alten Freund: Christian Winkler (32) war nicht nur Kinks Nachfolger als Peiting-Coach, sondern ist ab sofort der neue Manager des EHC München. Die neue »Peiting-Connection« beim EHC München könnte in der kommenden Saison auch der Sohn des Trainers, George Kink, erweitern. Der 21-jährige Stürmer hat in der abgelaufenen Saison gezeigt, dass er durchaus oberligatauglich ist, und soll die Münchner wohl im Sturm unterstützen. Ob der Sohnemann kommt oder nicht, Coach Kink zählt seinen neuen Verein »ganz klar zu den Ligafavoriten«.

Aus der Bayernliga, genauer aus Dingolfing, wird Andreas Attenberger zum EHC stoßen. Der junge Stürmer hat heuer 55 Scorerpunkte erreichen können und ist wohl auch ein Kandidat für die dritte oder vierte Reihe. Den EHC verlassen müssen dagegen Michi März, Michael Machek und wohl auch Andreas Veicht. Ebenso wird der beinharte Verteidiger Peter Kalinowski dem Verein den Rücken kehren. Bereits gegangen ist einer der beiden Goalies: Patrick Koslow wird im nächsten Jahr sein Glück in der zweiten Liga bei Duisburg versuchen. Der Ersatz hat allerdings bereits unterschrieben, und bringt einen großen Namen mit: Kevin Kühnhackl, Sohn der deutschen Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, wird neben Joey Vollmer ab August das Tor des EHC hüten. Damit scheinen die Transfers wohl auch gelaufen. Der Geldbeutel sitzt nach wie vor nicht locker bei den Verantwortlichen, außerdem möchte man größtenteils auf die erfolgreiche Überraschungsmannschaft der abgelaufenen Saison bauen. Ein Spieler ist dennoch im Gespräch und zwar Rich Bronilla, der gerade mit Bremerhaven in die zweite Liga aufgestiegen ist. Denn Präsident Jürgen Bochanski möchte auf jeden Fall noch einen stabilen Verteidiger, vorzugsweise einen Kanadier, ins Team holen.

Bleiben möchte »Mr. Playoff« Tim Leahy. Der US-Boy würde sogar finanziell zurückstecken, um seinen Vertrag beim EHC München zu erneuern. Doch trotz des Entgegenkommens ist in dem Fall das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das letzte Wort geschrieben jetzt dafür schon. Der Wochenanzeiger wünscht allen Spielern und Verantwortlichen des Vereins und natürlich allen Lesern an dieser Stelle eine schöne eishockeyfreie Zeit.

Ab Ende August werden wir wieder in gewohnter Form von den Münchner Eishockeycracks berichten.

Artikel vom 14.04.2004
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