Denninger Pfarrerin Regina Hallmann wird Circus- und Schaustellerseelsorgerin

Pfarrhaus auf vier Rädern

Regina Hallmann wird vor allem die gute ehrenamtliche Teamarbeit in der Immanuelkirche vermissen, sagt sie, und bei Föhn den Blick von Denning auf die bayerischen Alpen. 	Foto: ms

Regina Hallmann wird vor allem die gute ehrenamtliche Teamarbeit in der Immanuelkirche vermissen, sagt sie, und bei Föhn den Blick von Denning auf die bayerischen Alpen. Foto: ms

Denning · Ihr neues Büro passt in vier schmale Kartons, ihr neues Dienstauto ist über sechs Meter lang und komfortabel ausgestattet.

Schließlich geht Regina Hallmann bald den Großteil des Jahres auf Reisen: zum 1. Mai diesen Jahres wird die Pfarrerin der evangelischen Immanuelkirche ihre Denninger Gemeinde nach neun Jahren verlassen und eine Stelle als Pfarrerin für die Circus- und Schaustellerseelsorge im Norden zwischen dänischer Grenze und Ruhrgebiet antreten.

Zwar mit festem Wohnsitz in Hamburg wird die 44-Jährige ihren Schäfchen an 220 Tagen im Wohnwagen auf den Fersen bleiben und seelsorgerisch betreuen. »Das machen nur Leute, die das wirklich wollen«, meint Hallmann über ihren neuen ungewöhnlichen Job.

Für die gebürtige Münchnerin geht eine Art Traum in Erfüllung: »Das hat mich schon immer interessiert, und jetzt bin ich in dem richtigen Alter etwas total Neues anzufangen.« An ihrer neuen Aufgabe reizt sie besonders ganz selbständig arbeiten zu können und zu müssen, wie sie erzählt. Hallmann wird als einzige Pfarrerin für 3000 Familien zuständig sein. Nur eine Sekretärin hilft ihr ein paar Stunden die Woche bei der Verwaltungsarbeit. Ansonsten werden Laptop und Handy ihre treuesten Begleiter sein – modernste Kommunikationsmittel werden die Arbeit eines Seelsorgers auf den Reisen über das platte Land von Zirkuszelt zu Rummel und Volksfest zu Kirmes erleichtern.

Doch neben der klassischen Grundlagenarbeit eines Pfarrers wie Taufen oder Trauungen werden vor allem »Gespräche von Angesicht zu Angesicht wichtig sein«, glaubt Hallmann über ihre neue Aufgabe.

Auch wenn die resolute Powerfrau die gute ehrenamtliche Teamarbeit in der Gemeinde und auch den Blick auf die Alpen beim Spazierengehen unweit ihrer Dienstwohnung vermissen wird – »ich freue mich auf meinen neuen Job und lasse mich einfach offen auf das Experiment ein.«

Mit dem Weggang von Pfarrerin Regina Hallmann setzt sich also nach Pfarrer Seißler der Abschiedsreigen in der evangelischen Gemeinde Immanuelkirche fort. Erst ab Herbst wird es in der Allensteiner Straße einen neuen Pfarrer geben. Bis dahin kümmern sich Kollegen aus den Nachbargemeinden um die Gemeindemitglieder.

Am Ostermontag, 12. April, 10.30 Uhr, hält Regina Hallmann ihren Abschiedsgottesdienst. Danach findet ein Empfang statt. M. Schmid

Artikel vom 07.04.2004
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