EHC gelingt größter Erfolg der Vereinsgeschichte

Unrasiert ins Halbfinale

Immer feste druff, dann klappt’s auch mit dem Aufstieg. Foto: stp

München · Sie haben es tatsächlich geschafft: Nach drei hochklassigen Playoff-Spielen gegen die Dresdner Eislöwen steht der EHC München im Halbfinale der Eishockey Oberliga.

Mann der Playoffs ist bisher eindeutig US-Boy Tim Leahy. Am Anfang der Saison war der 28-Jährige oft etwas behäbig übers Eis geschlittert und konnte die hohen Erwartungen, die Fans und Vorstand in ihn gesetzt hatten, zunächst nicht erfüllen. In den letzten Spielen dagegen ist er wahrlich aufgeblüht.

Lange Zeit durch eine lästige Schulterverletzung behindert, trifft er jetzt fast nach Belieben. Fünf Tore in drei Playoff-Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Im entscheidenden dritten Viertelfinalspiel am Dienstagabend hat der US-Boy die Gegner aus Dresden fast im Alleingang besiegt: Leahy gelangen drei Tore und zwei Assists. Das macht Lust auf noch mehr schönes Eishockey.

Mehr heißt in diesem Fall, dass Leahy auch in der nächsten Spielzeit für München stürmt. Bislang haben sich die Vereinsverantwortlichen zwar noch nicht dazu durchringen können, Leahy einen neuen, unterschriftsreifen Vertrag zu präsentieren. Doch Leahy möchte nach eigener Aussage gerne bleiben, und nach solchen Leistungen sollte eine Vertragsverlängerung nur noch eine reine Formalität sein.

Spannend bleibt weiterhin die Frage, ob der Trainer des EHC München auch in der kommenden Saison Michael Eibl heißen wird. In der vergangenen Woche verkündete die Fachzeitschrift »Eishockey News« den Weggang des Landshuter Coaches. Grund: Der Ausbilder bei der Handwerkskammer Landshut wolle sich die langen Auswärtsreisen nicht mehr antun. Eibl dementierte das, wenn auch nur schwach. Der Trainer bleibt bei seiner alten Aussage: »Nach den Playoffs werden wir uns zusammensetzen«. Die Fans würden seinen Abgang sicherlich bedauern. Mittlerweile wird der Coach genauso wie Leahy auch von der Nordkurve mehr als nur respektiert.

Bereits beantwortet wurde allerdings die Manager-Frage: Der 32-jährige Christian Winkler (bisher Trainer bei Peiting) wird am 1. April den Job von Helmut Hau als Geschäftsstellenleiter des EHC übernehmen.

Doch das ist Zukunftsmusik, denn zunächst steht nun für die Münchner Eishockey-Fans mindestens noch ein spannendes Heimspiel gegen Bremerhaven an. Sollte der EHC München auch diese Playoff-Runde überstehen, dürften nicht nur die Bärte der Spieler noch ein wenig weiter sprießen, sondern man wäre in der kommenden Saison auch in der zweiten Liga. Aber davon darf man ja nicht reden beim EHC München. Bereits sicher ist dagegen, dass der EHC München in der nächsten Saison beim DEB-Pokal mitspielen darf. Die Fans dürfen sich also jetzt schon auf ganz große Gegner freuen. Filippo Cataldo

Artikel vom 01.04.2004
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